Die Freunde Thor (Brady Noon), Lucas (Keith L. Williams) and Max (Jacob Tremblay, von links) geraten von einer Verlegenheit in die nächste. Foto: Universal Pictures - Universal Pictures

Kinder tun sich manchmal etwas schwer auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Davon erzählt Gene Stupnitskys Komödie „Good Boys“.

EsslingenTatsächlich handelt es sich bei den titelgebenden „Good Boys“ in Gene Stupnitskys neuer Kino-Komödie um ziemlich liebenswürdige und recht manierliche (B)Engel, die gefühlt noch gar nicht lange dem Windelalter entwachsen sind. Der von Comedy-Experten wie Seth Rogen produzierte Film jedoch schickt die drei Sechstklässler auf eine ebenso hochtourige wie herausfordernde Entdeckungstour durch die nicht immer so ganz leicht zu dechiffrierende Erwachsenenwelt. Es gilt, immens relevante Fragen zu klären – vor allem: Wie küsst man richtig?

Bevor sich die drei Freunde Max (wunderbar: Jacob Tremblay), Thor (Brady Noon) und Lucas (Keith L. Williams) auf ihrer ersten Knutschparty vergnügen dürfen, gilt es, eine hohe Hürde zu nehmen: Mit der Drohne von Max’ Papa versuchen die Zwölfjährigen, bei benachbarten Teenie-Girls wichtige Erkenntnisse in Sachen Sex und Küssen zu ergattern. Doch der Einsatz läuft schief, das Flugobjekt geht verloren, und damit ist die Teilnahme an der Kussparty in Gefahr. Also macht sich das Trio infantile daran, das Fluggerät wieder zu erlangen, was sich als deutlich schwieriger herausstellt, als gedacht. Und die Schule, die schwänzen die drei auch noch und wandeln sich nun tatsächlich immer mehr von Engeln zu Bengeln.

Zwar erinnert einiges in diesem Film von Regisseur Gene Stupnitsky an bereits etablierte Kinowerke. Wenn sich die drei Jungs auf ihre BMX-Räder schwingen etwa, um lässig damit durch die Nachbarschaft zu rollen, dann muss man kurz an „E. T.“ denken. Manchmal fühlt man sich in eine zwar nicht gänzlich jugendfreie, aber doch deutlich entschärfte Version der legendären Junggesellenabschiedskomödie „Hangover“ hineinversetzt. Andererseits gibt es Momente wie jenen, der den Film deutlich im Hier und Jetzt einer von Helikopter-Eltern bevölkerten Erziehungs-Welt verorten: „Meine Mom fährt uns zum Frozen-Jogurt-Laden, wenn deine Mom uns abholt.“

Interessant ist zudem die Entwicklung, die diese vermeintlich so unflätige, vermeintlich so Gag-affine Komödie nimmt: „Good Boys“ nämlich ist ein Film, in dem der (in der Tat gewöhnungsbedürftige und nicht immer stilsichere) Klamauk rund um Analkugeln, Sexpuppen und übergroße Dildos sukzessive zur Nebensache wird. Die innige Freundschaft aber, die Thor, Max und Lucas miteinander verbindet, gerät immer mehr zur Hauptsache.

Drohnen, Drogen und Dildos sowie allerhand anderes Erwachsenenzeug: Für die zwölfjährigen Schüler Max, Lucas und Thor hält diese überdrehte US-Komödie manche Herausforderung bereit.