„Deutschland singt und klingt“ heißt es auch in Leonberg. In der Stadtkirche feiern die Menschen den Tag der deutschen Einheit mit viel Gesang.
„Better Place“ ist der Titel eines Liedes, das der erst Anfang dieses Jahres gegründete Pop-Chor Rutesheim zum Besten gab. Einen „besseren Ort“ wünschten sich sicher die wenigsten Anwesenden beim Chorkonzert und gemeinsamem Singen zum Tag der Deutschen Einheit. Aber zumindest einen wärmeren. Denn in der gut gefüllten Leonberger Stadtkirche war es an diesem frühherbstlichen Abend gefühlt genau so frisch wie draußen. Die Aktion zu „Deutschland singt und klingt“ war eigentlich auf dem Marktplatz geplant gewesen.
Absicht: eine generationenübergreifende Feier
Den Beginn machte ein Konzert mit der Band aus dem Gitarrenstudio von Alexander Kübler, dem Chor Koje Vokal aus Korntal sowie dem Rutesheimer Pop-Chor. Es stimmte die Besucher darauf ein, selber mitzumachen – so wie an knapp 300 weiteren Orten in ganz Deutschland. Das Projekt geht auf die Initiative „Deutschland singt und klingt“ zurück. „Unser Anliegen ist es, das Wunder der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls mit einer breiten Bürgerschaft bei einer öffentlichen Feier generationsübergreifend gemeinsam zu feiern“, schreibt die Initiative auf ihrer Internetseite zu ihrer Motivation.
Für die Organisation vor Ort sind jedoch lokale Veranstalter zuständig. Im Leonberger Fall ist dies seit fünf Jahren der Chorverband Johannes Kepler. Dessen Vorsitzende Angelika Puritscher sorgte schließlich auch für den entsprechenden Ablauf – und nachdem Küblers Band mit dem Tom-Petty-Hit „Into the Great Wide Open“ sowie mit Pink Floyds „Wish you were here“ für eine gelungene Überleitung gesorgt hatte, ging es in der Stadtkirche schließlich auch für das Publikum los.
Viele Chorsängerinnen und -sänger im Publikum
Auf den Bänken hatten sich zahlreiche Mitglieder von Chören der umliegenden Städte und Gemeinden eingefunden. Und während man sich beim Tote-Hosen-Gassenhauer „Tage wie diese“ – mit Küblers Gitarrenbegleitung – noch ein wenig eingrooven musste und auch Grönemeyers „Kinder an die Macht“ noch etwas verhalten erklang, hatte man bei „Kein schöner Land“ den Ton gefunden. Die beiden Chöre sorgten stets für angemessene Unterstützung.
Für die nicht ganz textsicheren Anwesenden lag das Liedheftchen aus. Beim bekannten Kanon „Dona Nobis Pacem“ war für Neulinge jedoch eher die Melodie die Herausforderung – am Ende klappte der aber so gut, dass es von der Dirigentin einen Luftkuss in Richtung Publikum gab.
Den Abschluss macht Abbas „Thank you for the Music“
„Mein kleiner grüner Kaktus“, „We Shall Overcome“, „Hevenu shalom alechem“ und viele mehr standen noch im Liederheft. Zwischendurch gab’s, dem Anlass entsprechend, von Alexander Kübler solo noch die Westernhagen-Nummer „Freiheit“. Zur deutschen Nationalhymne und zur Europahymne erhoben sich alle Anwesenden, was durchaus feierliche Stimmung erzeugte. Das Ende machte Abbas „Thank you for the Music“, bevor sich zur Musik der Band die Kirche leerte und die Sängerinnen und Sänger ins Warme strebten.