Hier könnten Flüchtlinge oder auch Mitarbeiter der Stadt einziehen. Foto: Lg/Kovalenko

Immer mal wieder wird die Landeshauptstadt in einem Testament bedacht. Nun fällt ihr ein Wohnhaus in Zuffenhausen zu.

Die Landeshauptstadt ist um drei Wohnungen, ein leer stehendes Ladengeschäft und fünf Garagen reicher. Der Verwaltungsausschuss hat am Mittwoch das entsprechende Vermächtnis angenommen. Die Stadt war in einem Testament vom 6. November 2019 mit dem Grundstücksvermächtnis bedacht worden.

Das Haus findet sich in der Markgröninger Straße 20 A in Zuffenhausen auf einem 345 Quadratmeter großen Grundstück und stammt aus dem Jahr 1901. Rund 640 000 Euro ist die Immobilie nach der überschlägigen Rechnung des Liegenschaftsamtes Wert, allerdings seien „für eine Anpassung an die heutigen baulichen und energetischen Anforderungen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich“, heißt es in einer Vorlage an die Bürgervertreter, die das Vermächtnis dankend annahmen.

In einem Fall wurden der Stadt 100 Millionen Mark vermacht

Rund 1300 Gebäude in der Landeshauptstadt sind in städtischem Besitz. Was mit dem Haus in Zuffenhausen geschieht, muss noch geklärt werden. Eine Wohnung und das Ladengeschäft stehen leer. Nach einer Pinselsanierung könnten interimsweise Flüchtlinge, Azubis in eine WG oder städtische Mitarbeiter einziehen. Das will man, wie den Sanierungsaufwand, noch prüfen. Die nötigen Mittel für eine Renovierung sollen für den Doppelhaushalt 2024/2025 angemeldet werden.

Das mit Abstand bisher größte Vermächtnis hatte die Stadt kurz vor der Jahrtausendwende von den Brüdern Rudolf Schmid und Hermann Schmid erhalten. Sie hatten der Stadt ihr gesamtes Vermögen von damals über 100 Millionen Mark für soziale Einrichtungen vermacht. Die Stadt baute damit Seniorenzentren, Generationenhäuser, Begegnungsstätten und Kitas.