Investieren in ETFs – oder sollte man sich doch lieber für den Kauf einer Immobilie entscheiden? Warum ein Mehrfamilienhaus eine sinnvolle Anlagestrategie darstellt.
Beim Aufbau einer soliden Altersvorsorge stehen Anleger vor der Qual der Wahl: Investieren in ETFs für potenziell hohe Renditen – oder doch in Immobilien, die mehr Stabilität und zuverlässige Mieteinnahmen bieten?
Doch beim Vergleich zwischen Investitionen in Immobilien und ETFs spielen nicht nur die potenziellen Renditen eine Rolle, sondern auch das Risikoprofil jeder Anlageart. Historische Daten zeigen zwar, dass Aktien und ETFs, die den S&P 500 abbilden, über lange Zeiträume eine ansehnliche Mindestrendite bieten können. Allerdings besteht hier das Risiko starker Schwankungen und Verluste – insbesondere bei kürzeren Anlagezeiträumen.
Auf der anderen Seite bieten Immobilien, gerade Mehrfamilienhäuser, eine stabilere Wertentwicklung. Trotz der geringeren durchschnittlichen Wertsteigerung, die in historischen Studien aus den Niederlanden und Deutschland erkennbar ist, weisen Immobilien eine hohe Wertbeständigkeit auf. Ein Mehrfamilienhaus stellt zudem eine doppelte Nutzungsmöglichkeit dar: Selbstbewohnung mit gleichzeitiger Vermietung, was zusätzliche finanzielle Vorteile bietet.
ETFs bergen Risiken
Investieren in ETFs gilt als eine der zugänglichsten Methoden, um am Aktienmarkt teilzuhaben. Ohne großes Startkapital können Anleger schon mit kleinen regelmäßigen Beträgen in diverse Märkte einsteigen. Der Prozess ist unkompliziert: Ein paar Klicks genügen, und man ist dabei. Das ist besonders praktisch, wenn man wenig Zeit hat oder sich nicht mit dem Kauf und der Instandhaltung von Immobilien beschäftigen möchte. Zudem bietet ein gut diversifiziertes ETF-Portfolio die Möglichkeit, Risiken zu streuen und dadurch zu mindern.
Allerdings sind ETFs nicht frei von Risiken – besonders für jene, die Kursschwankungen scheuen. Die Börse ist von Natur aus volatil, und Kurse können auch über längere Zeiträume fallen. Wer sich unsicher fühlt, kann bei anhaltend niedrigen Renditen schnell nervös werden.
Das macht die Geldanlage in Immobilien attraktiv
Im Gegensatz dazu erweist sich die Investition in Immobilien gerade in Zeiten hoher Inflation als attraktive – und vor allem stabile – Geldanlage. Im Gegensatz zu Sparbüchern oder Sparverträgen, die heute nicht selten eine negative reale Rendite aufweisen, bieten Immobilien einen hohen Schutz vor Geldentwertung. Das liegt daran, dass die Preise für Häuser und die Mieten in der Regel mit der Inflation Schritt halten, was die Auswirkungen der Geldentwertung teilweise ausgleicht. Besonders interessant wird es, wenn eine Immobilie durch einen Kredit finanziert ist: Die Inflation kann unter Umständen sogar die reale Last der Darlehensrückzahlung verringern – Stichwort "Sachwert schlägt Geldwert".
Immobilien sind jedoch nicht nur als Schutz vor Inflation beliebt, sondern auch wegen ihrer materiellen Natur. Ein direktes Investment in Haus und Grund hat den Vorteil, dass man etwas Greifbares besitzt. Das ist besonders beruhigend, wenn man plant, die Immobilie im Alter selbst zu nutzen, um keine Miete zahlen zu müssen. Darüber hinaus bleibt der Wert einer gut gelegenen Immobilie in der Regel erhalten – oder steigt sogar an.
Weitere finanzielle Vorteile bieten sich durch mögliche Steuervorteile bei der Vermietung, zum Beispiel durch das Absetzen von Maklergebühren oder Kosten für Gutachten. Gerade jetzt, wo niedrige Zinsen Kredite erschwinglich machen, bietet der Immobilienmarkt eine lohnenswerte Alternative zu traditionellen Anlagen. Trotz der Kosten eines Mehrfamilienhauses stellt das Immobilien-Investment deshalb mit gutem Grund eine beliebte Wahl für viele Anleger dar.
Vorteile von Mehrfamilienhäusern als Geldanlage
Besonders Mehrfamilienhäuser entpuppen sich als attraktive Kapitalanlage. Sie zeichnen sich durch eine ganze Reihe von Vorteilen aus, die sie zu einer klugen Wahl für Investoren machen: Zunächst sind Mehrfamilienhäuser weitgehend immun gegen Inflation. Während Guthabenzinsen oft unterhalb der Inflationsrate liegen und das Ersparte an Wert verliert, bleibt das in Immobilien investierte Kapital wertstabil. Ein weiterer Pluspunkt ist die Diversifikation des Risikos: Durch die Vermietung mehrerer Einheiten verteilt sich das Risiko auf mehrere Mieter, was für eine stabilere und planbarere Rendite sorgt.
Investoren können auch erhebliche steuerliche Vorteile nutzen. Zum Beispiel erlaubt die Abschreibung für Abnutzung (AfA) eine steuerliche Geltendmachung des Immobilienwerts über 50 Jahre hinweg. Darüber hinaus sind die Schuldzinsen für die Finanzierung der Immobilie von den steuerpflichtigen Mieteinnahmen abzugsfähig, was die Steuerlast mindert.
Förderprogramme wie die der KfW oder des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle bieten finanzielle Unterstützung, insbesondere bei der Durchführung energieeffizienter Neubauten oder Sanierungen. Das reduziert die Anfangsinvestition erheblich und steigert gleichzeitig die Rentabilität.
Schließlich profitieren Eigentümer von Mehrfamilienhäusern auch von der Umlagefähigkeit der Nebenkosten. Kosten für Grundsteuer, Müllabfuhr, Abwasser sowie Hausmeister- und Schornsteinfegerdienste können auf die Mieter umgelegt werden, was die Betriebskosten der Immobilie senkt. Diese Kombination aus steuerlichen Vorteilen, Inflationsschutz und Risikostreuung macht Mehrfamilienhäuser zu einer besonders attraktiven Option für langfristige Investoren.
Fazit
Investitionen in ETFs eignen sich vor allem für Personen mit begrenztem Budget und Zeit, die eine einfache und flexible Anlagemöglichkeit suchen. Auf der anderen Seite sollten jene, die bereit sind, mehr Zeit und Ressourcen zu investieren und sich intensiver mit den Eigenschaften ihrer Anlagen auseinandersetzen wollen, den Immobilienmarkt in Betracht ziehen. Letztendlich hängt die Wahl der Anlageform jedoch – wie so oft – von den persönlichen finanziellen Zielen und der Risikobereitschaft ab. Diversifikation über verschiedene Anlageklassen hinweg bleibt ein bewährter Weg, um sowohl Sicherheit als auch Wachstumspotenzial der eigenen Geldanlage zu maximieren.