Labbadia selbst ließ seine Startelf im Vergleich zum 1:2 in Leipzig unverändert. Foto: dpa/Soeren Stache

Hertha BSC kann im Olympiastadion einfach nicht gewinnen. Nach zwei Niederlagen gibt es gegen Wolfsburg beim Debüt des Franzosen Mattéo Guendouzi immerhin einen Punkt. Für die Niedersachsen ist es schon das fünft Remis in dieser Saison.

Berlin - Bruno Labbadia muss weiter auf seinen 100. Sieg als Bundesliga-Trainer warten und steckt mit Hertha BSC knapp vor den Abstiegsrängen fest. Gegen seinen Ex-Club VfL Wolfsburg reichte es für den Berliner Coach beim Debüt von Arsenal-Leihgabe Mattéo Guendouzi nur zu einem 1:1 (1:1). Matheus Cunha (6. Minute) brachte die Hertha am Sonntagabend beim Geisterspiel im Olympiastadion früh in Führung. Ridle Baku (20.) gelang aber bald der Ausgleich. Die Berliner sind trotz ihrer großen Ambitionen somit seit fünf Spielen sieglos, in Heimspielen weiter ohne dreifachen Punktgewinn und haben als Tabellen-14. nur zwei Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang.

Die Wolfsburger erwiesen sich mit dem fünften Unentschieden im sechsten Saisonspiel der Fußball-Bundesliga erneut als echte Remis-Experten und rangieren auf Platz zehn.

Kein Wiedersehen mit Maximilian Arnold

Lange hatten Labbadia und sein Wolfsburger Trainer-Nachfolger Oliver Glasner vor dem Anpfiff im praktisch leeren Olympiastadion geplauscht. Seine besondere Verbindung zu der nun von Glasner betreuten Mannschaft hatte der Hertha-Coach zuvor schon kundgetan. Ein Wiedersehen mit Maximilian Arnold gab es nicht. Der Mittelfeldmann fehlte wegen der bevorstehenden Geburt seines zweiten Kindes. Xaver Schlager rückte dafür ins VfL-Team.

Labbadia selbst ließ seine Startelf im Vergleich zum 1:2 in Leipzig unverändert. Guendouzi saß nach auskurierter Corona-Infektion erstmal auf der Bank, kam dann aber nach 57 Minute in einer Phase, in der die Berliner auf den Siegtreffer drängten.

Schon der Start verlief für die Hertha verheißungsvoll: Matheus Cunha rutschte bei seinem Schuss von der Strafraumgrenze zwar aus, doch der Ball trudelte ins lange Eck. Früher hatte die Hertha im März 2019 ein Bundesliga-Tor erzielt. Allerdings agierten die Wolfsburger dabei so passiv, wie man es zuletzt oft von der Hertha-Defensive gewohnt war.

Berliner bestimmten das Geschehen

Und Sicherheit gab die Führung den Berlinern auch nicht. Die eingespielteren Wolfsburger agierten zielstrebiger. Baku kam ähnlich unbedrängt zum Schuss und sorgte sehenswert für den Ausgleich. Was Labbadia gefallen konnte, sein Team ließ sich nicht hängen und erspielte sich ein Übergewicht. Dodi Lukebakio (32.) traf das Außennetz. Als Omar Alderete (35.) wenig später im Strafraum theatralisch zu Boden ging, entschied Schiedsrichter Martin Petersen auf Strafstoß - eine Überprüfung per Video ergab allerdings weder von Wout Weghorst noch Baku ein elfmeterwürdiges Fehlverhalten.

Nach dem Seitenwechsel bestimmten die Berliner das Geschehen. Wolfsburg zog sich immer weiter zurück. Lukebakio (53.) scheiterte am glänzend reagierenden VfL-Schlussmann Koen Casteels. Jhon Cordoba kam frei zum Schuss, doch Maxence Lacroix (72.) grätschte den Ball gerade noch weg. Hertha-Kapitän Dedryck Boyata (84.) scheiterte später per Kopfball. Zuvor vergab Weghorst (77.) per Kopf die beste Wolfsburger Chance nach der Pause.