Der schon im Mittelalter eingedolte Bach unter dem heutigen Marktplatz ist die unsichtbare Lebensader der Stadtentwicklung. Der Bauhistoriker Markus Numberger hat das Gewölbe genau untersucht – und neue Erkenntnisse zutage gefördert.
Nicht der üppig strömende Neckar, sondern ein bescheidenes Rinnsal dürfte im Mittelalter die Lebensader eines aufstrebenden Wallfahrtsorts namens Esslingen gewesen sein: der Geiselbach, der freilich schon sehr wenige Kilometer nach seinem Ursprung im Gewann Geckelerbrunnen bei Krummenacker in den größeren Fluss mündet. Aber der Kurzstreckenläufer unter den Fließgewässern sprintet durch die dynamischsten Entwicklungsräume der nachmaligen Reichsstadt, namentlich den entstehenden Marktplatz mit dem 1232 erstmals erwähnten, um 1817 abgerissenen Katharinenspital, einer Einrichtung der Armenfürsorge und eine Art frühes Altersheim.
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