Die Stuttgart-Marketing GmbH möchte die hippen Seiten der Landeshauptstadt für Einheimische und Touristen noch erlebbarer machen. Geheimtipps aus einigen Stadtteilen wurden aufwendig aufbereitet.
Stuttgarter wissen, Boule spielt man am Erwin-Schöttle-Platz im Süden der Landeshauptstadt. Und hinter der Matthäuskirche liefern sich ambitionierte Tischtennisfans stundenlange Schlagabtausche. Snacks und Bierchen gibt es auf die Hand im Kiosk an der Ecke oder in einem der vielen Imbisse. Was für viele Heslacher ein Lieblingsort ist, an dem sich wunderbar verweilen und Sonne tanken lässt, dürfen ruhig auch Touristen wissen – zumindest, wenn es nach der Stuttgart-Marketing GmbH geht.
Bekannte Sehenswürdigkeiten wie den Fernsehturm oder die Museen der Autobauer finden Besucher der Landeshauptstadt ohne Probleme. Doch wo die Einheimischen ihren Cappuccino trinken und durch welche Viertel sie am liebsten schlendern, ist für Touristen nicht auf die Schnelle auszumachen. Ihnen und natürlich auch den Menschen aus der Region das „echte“ Stuttgart-Feeling zu vermitteln, das wollte das Lieblingsviertel-Team um die Projektleiterin Carolyn Hayes von der Stuttgart-Marketing GmbH – und zwar mit aufwendig gestalteten Broschüren im Magazinformat, die sich den hippen Seiten der Quartiere widmen.
Wo trinken die Stuttgarter ihren Kaffee?
„Die Menschen besuchen Stuttgart schon primär, um beispielsweise ins Mercedes-Museum zu gehen oder für eine Abendveranstaltung. Viele kommen dann in den i-Punkt und möchten wissen, was sie in den zwei Stunden bis dahin machen können“, sagt Hayes. Und die Frage, wo denn die Stuttgarter ihren Kaffee trinken, käme häufig.
Ihnen drücken die Mitarbeitenden dann die Stuttgarter-Lieblingsviertel-Hefte in die Hand. Das Feedback ist laut der Projektleiterin sehr positiv. Wichtig ist ihr, dass es keine Hochglanzbroschüren mit gekauften Inhalten seien. „Sie sind eine Ergänzung. Es sind Reiseführer mit Geheimtipps“, betont Carolyn Hayes. „Die Hefte sollen die Stuttgarter DNA haben“, sagt sie. So können darin selbst Einheimische noch Neues entdecken. „Wer weiß denn, dass man im Stadtpalais Rollschuh laufen kann?“, fragt Hayes.
Mit Text und Bild eine eigene Welt schaffen
Vier gedruckte Hefte gibt es bereits. Zwei widmen sich Stuttgart-Mitte, je eines dem Stuttgarter Süden und Westen. Natürlich findet man die Mitte-Klassiker sowie das Leonhardsviertel und die Gastronomie rund um den Hans-im-Glück-Brunnen. Aber auch der Spaziergang über die quirlige Tübinger Straße mit ihren Bars, Cafés und Vintage-Läden, die dann am angesagten Marienplatz endet, wo für viele junge Menschen der Abend startet, hat seinen Platz in dem kleinen Reiseführer.
Sowohl mit der Bildsprache als auch mit den Texten wollte man eine eigene Welt schaffen. Darum kümmern sich eine Texterin und eine Fotografin. Sie führen ganz unaufgeregt durch die Quartiere, eben auch an Orte wie die Karlshöhe, das Lapidarium oder das Bärenschlössle, für jene, die gerne Strecke machen. Aktuell arbeitet das Team an Ausgaben für den Norden und Osten der Landeshauptstadt. „Ob die auch in gedruckter Form vorliegen werden, entscheiden wir noch, denn wir denken durchaus nachhaltig“, sagt Hayes. Überwiegend fragen viele Menschen nach fußläufigen Zielen. Online stehen die Inhalte auch auf Englisch zur Verfügung. „Die meisten Touristen sind deutschsprachig. Das Verhältnis ist ungefähr 70 zu 30“, sagt Carolyn Hayes.
Seit dem pandemiebedingten Einbruch steigen die Touristenzahlen in Stuttgart wieder stetig. Im vergangenen Jahr verbuchte die Landeshauptstadt mit mehr als 4,6 Millionen Übernachtungen einen Rekord. Und so arbeitet man im Stadtmarketing laut Hayes bereits an einem weiteren Projekt: Spaziergänge durch die Lieblingsviertel per Smartphone. Ansonsten lohne der Blick ins Internet, dort gebe es weitere Tipps.
Tipps für Touristen und Einheimische unter www.lieblingsviertel-stuttgart.de