Jüngsten Daten zufolge steigt die Zahl von Fällen häuslicher Gewalt. Meist sind Frauen betroffen. Damit Konflikte nicht eskalieren, gibt der Sozialdienst Katholischer Männer Empfehlungen.
Vor dem Hintergrund steigender Zahlen von Fällen häuslicher Gewalt rufen Experten Männer dazu auf, sich in bestimmten Situationen beraten zu lassen. „‚Ein richtiger Mann löst seine Probleme allein’ - solche überholte Geschlechterbilder tragen dazu bei, dass Männer oft erst spät oder gar keine Hilfe suchen“, erklärte Manfred Höges, Berater beim Sozialdienst Katholischer Männer (SKM), am Dienstag in Düsseldorf. „Unser Ziel ist es, Männer frühzeitig zu erreichen und so Gewaltprävention zu betreiben.“ Vorbeugende Angebote wie Beratungen seien deshalb wichtiger denn je, so die Organisation.
Ziel sei, Männern zu helfen, verantwortungsvolle Entscheidungen im persönlichen Leben oder im Umgang mit Konflikten zu treffen, damit diese nicht eskalierten, hieß es. „Männer, die in Krisen keine Hilfe suchen, riskieren eine Vielzahl negativer Konsequenzen, die sowohl ihr soziales Umfeld als auch sie selbst betreffen. Die Konsequenzen können von gesundheitlichen Problemen bis hin zu Gewaltausübung reichen. Neben dem Schutz der Opfer ist es ebenso wichtig, die Ursachen dieser Gewalt zu bekämpfen.“
Anfang Juni waren bundesweite Zahlen zu häuslicher Gewalt vorgestellt worden. Die Zahl der registrierten Opfer stieg demnach erneut an: Im vergangenen Jahr erfasste die Polizei rund 256.000 Opfer, was einer Zunahme um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Innerhalb von fünf Jahren stieg die Zahl um fast 20 Prozent, wie aus dem Lagebild „Häusliche Gewalt“ hervorgeht. Rund 70 Prozent der registrierten Opfer waren weiblich. Zwei Drittel erlitten Gewalt in (Ex-)Partnerschaften, ein Drittel erlitt sie in der Familie.