Der Müll wird nur abgeholt, wenn aktuelle Gebührenmarken auf den Tonnen kleben. Foto: Gottfried / Stoppel

Ab sofort sind die Gebührenmarken für Mülltonnen für das kommende Jahr erhältlich – online und im Handel. Von 2027 an sollen sie durch digitale Chips ersetzt werden.

Für Mülltonnen gibt’s was auf den Deckel: Ganz bequem können die selbstklebenden Müllmarken nun auch online bestellt werden. Der Service kostet keine zusätzlichen Gebühren, Versandkosten werden nicht berechnet. Der Onlineshop ist seit diesem Mittwoch, 18. Dezember, freigeschaltet.

Mehr als 60 Verkaufsstellen

Wer den Kauf persönlich vor Ort bevorzugt, hat laut der Abfallwirtschaft Rems-Murr (AWRM) die Möglichkeit, an mehr als 60 Verkaufsstellen die gewünschten Marken zu erwerben. Ganz gleich, wo man im Rems-Murr-Kreis wohnt, die Müllmarken können unabhängig vom Wohnort gekauft werden. Der Verkauf in den Geschäften ist zeitgleich mit dem Onlineverkauf gestartet. Aber auch wenn die Marken schon erhältlich sind: Besonders beeilen muss man sich nicht. Denn erst ab dem 27. Januar müssen die Gebührenmarken für 2025 zwingend auf dem Tonnendeckel kleben. Das heißt, jeder hat ausreichend Zeit, die benötigten Marken zu besorgen.

Den Leerungsrhythmus beachten

Aber Obacht: Beim Kauf von Gebührenmarken für die 60- oder die 80 Liter-Restmülltonnen muss der gewünschte Leerungsrhythmus ausgewählt werden. Bei diesen Tonnengrößen wird neben der zweiwöchentlichen Abfuhr auch eine vierwöchentliche Leerung angeboten. Wer wegen der Tonnengröße unsicher ist, wirft am besten einen Blick auf den Tonnendeckel – dort ist eine achtstellige Registriernummer eingeprägt. Die ersten zwei beziehungsweise drei Ziffern der Nummer stehen für das Volumen des entsprechenden Behälters.

In absehbarer Zukunft werden die Müllmarken indes überflüssig. Ab dem Jahr 2027 soll ein elektronischer Chip die aufklebbaren Müllmarken ersetzen. Ab diesem Zeitpunkt werden sowohl die Grundgebühr als auch die Leerungsgebühr über den jährlichen Gebührenbescheid angefordert. Der Zeitpunkt Januar 2027 gilt für den kompletten Rems-Murr-Kreis. Das heißt, auch diejenigen, deren Mülltonnen bereits mit einem elektronischen Chip ausgestattet sind, benötigen für die Jahre 2025 und 2026 noch herkömmliche Müllmarken. Vor wenigen Wochen hatte die AWRM mit der Ausstattung von Tonnen mit elektronischen Chips begonnen. Pilotstadtteil war Backnang-Maubach. Spätestens Mitte 2026 sollen im Landkreis alle Tonnen und Container für Rest-, Bio- und Altpapier mit den elektronischen Chips ausgestattet sein. „Wir gehen davon aus, dass wir mindestens eine halbe Million Mülltonnen und -container im Landkreis chippen werden“, sagte AWRM-Finanzvorstand Marcus Siegel seinerzeit bei einer Infoveranstaltung in Maubach.

Digitalisierung gegen Missbrauch

Mit den digitalen Helfern kann jede einzelne Tonne eindeutig dem entsprechenden Haushalt zugeordnet werden. So könne sichergestellt werden, dass nur diejenigen Tonnen geleert werden, die zur Entsorgung der Abfälle angemeldet sind. Auch Reklamationen würden einfacher, da die Touren der Müllabfuhr genau nachvollziehbar sind. Durch die digitale Erfassung sollen künftig auch Missbrauch wie Doppelbefüllungen oder Diebstahl erschwert werden. Die AWRM gebe jährlich rund 500 000 Euro aus, um verloren gegangene oder beschädigte Tonnen zu ersetzen.

Die digitalen Chips sollen auch dabei helfen, die Entsorgungsdisziplin zu erhöhen. Denn noch immer sind Verpackungen oder Metalle in Biotonnen ein großes Problem. Moderne Müllfahrzeuge seien dafür mit Kameras und künstlicher Intelligenz ausgestattet; sie können etwa beim Leeren von Biomülltonnen feststellen, ob sich Fremdstoffe in der Tonne befinden.

Marken und mehr

Online
Weitere Informationen zum Thema können auch auf der Internetseite der AWRM unter dem Kurzlink awrm.de/aw38 nachgelesen werden.