Wer außerhalb des Unterrichts eine Betreuung an der Grundschule braucht, muss dafür tiefer in die Tasche greifen. Foto: Archiv (Ralf Poller/Avanti)

Die Stadt Marbach reagiert auf gestiegene Personalkosten und hebt die Gebühren an. Für das größtmögliche Paket werden künftig fast 200 Euro pro Monat fällig.

Die Eltern in Marbach haben es gerade nicht leicht. Es ist erst ein paar Tage her, da hat der Gemeinderat beschlossen, die Gebühren für den Besuch der Krippen und Kindergärten saftig anzuheben. Jetzt soll auch die Betreuung an den Grundschulen in der Kernstadt und im Stadtteil Rielingshausen teurer werden. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats hat seinen Segen bereits erteilt, die Bestätigung durch das Gesamtgremium am 19. Dezember dürfte nur eine Formalie sein.

Gestiegene Personalkosten als Grund für die Erhöhung

Die Beiträge seien in Marbach letztmals 2017 angehoben worden, erklärte Mathias Marmein, der im Rathaus die Themen Bildung und Betreuung abdeckt. Seitdem sei das Angebot ausgebaut worden. Vor allem aber seien die Personalkosten gestiegen. „Deshalb ist eine Erhöhung der Elternbeiträge um etwa zehn Prozent notwendig“, konstatierte Marmein.

Bezogen auf das größtmögliche Paket bedeutet das, dass Mütter und Väter vom 1. Januar an 198 Euro im Monat überweisen müssten. Momentan sind es 180 Euro. Inkludiert ist darin eine tägliche Betreuung vor dem Unterricht von 7 Uhr an und nach dem letzten Gong bis 17 Uhr. Wobei der Nachmittag nur für Kinder gebucht werden kann, die für die Ganztagsschule angemeldet sind. Für alle anderen Mädchen und Jungs besteht allerdings die Möglichkeit, gegen ein Entgelt eine Betreuung in der Mittagspause in Anspruch zu nehmen.

Die einzelnen Bausteine sind extrem flexibel zu kombinieren. Man könnte seinen Nachwuchs zum Beispiel nur montags und mittwochs vor dem Unterricht an der Schule beaufsichtigen lassen. Pro gebuchtem Wochentag werden dafür im Monat demnächst zwölf Euro abgezogen, aktuell sind es elf Euro. Mit 22 Euro (bisher 20 Euro) schlägt die Betreuung nach dem Unterricht von 15.05 bis 17 Uhr Uhr pro gewünschtem Wochentag vom 1. Januar an zu Buche.

Wird ein Kind also zum Beispiel jeden Mittwoch vor und nach dem Unterricht betreut, kostet das 34 Euro statt 31 Euro. Ein Sonderfall ist der Freitag, weil da die Schule bereits früher endet. Die Jungs und Mädchen können dennoch bis maximal 17 Uhr beaufsichtigt werden, was aber teurer ist und 50 Euro (aktuell 45 Euro) pro Monat kostet.

An der Grundschule in Rielingshausen wird die Betreuung ebenfalls teurer. Foto: Archiv (/Werner Kuhnle)

Auch die Eltern in Rielingshausen müssen sich aus denselben Gründen wie in der Kernstadt auf höhere Tarife einstellen. Im Stadtteil gibt es allerdings keine Ganztagsschule, insofern unterscheiden sich auch die buchbaren Zeiten. Die Gebühren für ein Vollpaket sollen aber auch hier zum neuen Jahr von 180 auf 198 Euro steigen. Es beinhaltet eine Betreuung nach dem Unterricht an vier Wochentagen bis 16 sowie am Freitag bis 14 Uhr. Pro gebuchtem Tag bis 16 Uhr werden im Monat künftig 44 Euro berechnet, freitags 22 Euro. Aktuell sind es 40 beziehungsweise 20 Euro.

Theoretisch wird in Rielingshausen auch eine Betreuung von 7.30 bis 8.40 Uhr angeboten, die sich von acht auf zwölf Euro verteuert. Doch in der Praxis könne die Offerte lediglich von einer Klasse an einem einzigen Wochentag mit Unterrichtsbeginn zur zweiten Stunde in Anspruch genommen werden, erklärt Mathias Marmein. „Für alle anderen Klassen beginnt der Unterricht grundsätzlich zur ersten Stunde um 7.50 Uhr, da macht eine Betreuung von 7.30 bis 7.50 Uhr keinen Sinn und wird deshalb auch nicht angeboten“, erläutert er.