Das Lächeln verbietet er sich auf Streikkundgebungen: Claus Weselsky inmitten treuer Anhänger bei der GDL Ende Januar in Stuttgart. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Lokführergewerkschaft GDL wählt in Dresden einen Nachfolger für ihren streitbaren Vorsitzenden. Von dem bisherigen Vize Mario Reiß ist inhaltlich Kontinuität, aber auch ein weniger polarisierender Auftritt zu erwarten – denn es kann nur einen Claus Weselsky geben.

Für den bahnfahrenden Teil der Republik mag dieser Mittwoch ein Tag der großen Erleichterung sein. Dann verabschiedet sich Claus Weselsky nach 16 Jahren vom Führerstand der Lokführergewerkschaft GDL. Kein Gewerkschaftsfunktionär hat jemals so viele Pfeile auf sich gezogen wie der Sachse mit den von ihm initiierten Streiks. Dies hat seinem Selbstbewusstsein nicht geschadet: Denn der 65-Jährige nimmt für sich in Anspruch, „weit überwiegend geliebt“ zu werden, „mittlerweile sogar als Held gefeiert“. Nur selten habe er mal eine negative Begegnung mit Bahnkunden.