Im gut gebuchten Advents- und Weihnachtsgeschäft bieten die Restaurants in der Stadt und im Kreis Esslingen viele klassische Bratengerichte an – aber auch vegetarische Alternativen sind zu haben.
Zu einem Fest gehört ein gutes Essen in geselliger Runde. Das gilt ganz besonders für die Advents- und die Weihnachtszeit. Wer sich bei den Gastronomen im Kreis Esslingen umhört, erfährt, auch in diesem krisengeschüttelten Jahr lassen sich viele Menschen das Feiern nicht vermiesen. Viele Restaurants sind beim Blick auf Weihnachtsfeiern gut bis sehr gut ausgebucht. Und eine Tierart spielt allen vegetarischen Trends zum Trotz beim Thema Festessen eine ganz besondere Rolle: der Gänsebraten.
Die Nachfrage nach Gänsebraten ist hoch
„Wir haben eine Warteliste mit 200 Namen“, berichtet Bruno Eiwen, der zusammen mit Marc Dehmel die traditionsreiche Esslinger Weinstube Eißele betreibt.
In diesem Jahr sei die Nachfrage nach dem traditionellen Gänseessen höher als in den letzten beiden Jahren. Und das, obwohl die Gänse- und Entensaison bereits am 1. November begonnen habe. Wegen der hohen Nachfrage landen in der Weinstube Eißele vor allem polnische Gänse im Backofen, deren Züchter laut Eiwen strenge Kriterien wie beispielsweise ein Stopfverbot einhalten würden. Meist gibt es ein ganzes Gänsemenü wie in der Weinstube, wo der Braten mit Knödeln, Blaukraut und Soße serviert wird. In der Weinstube Eißele sollte man seinen Bedarf mehrere Tage im Voraus anmelden.
Auch das Dulkhäusle in der Esslinger Römerstraße kredenzt den Braten. Unter der Überschrift „Gans im Glück im Winterhüttle“ haben Gäste die Wahl zwischen drei oder vier Gängen mit Maronensuppe, Ackersalat sowie Gans, Knödel und Marzipanbratapfel und zum Dessert Apfelstrudel mit Vanillesoße. Das Winterhüttle sei ein beheizbares kleines Holzhaus für bis zu zwölf Personen, das im Stil einer Almhütte rustikal dekoriert ist und mit Fellen und Decken ein gemütliches Ambiente biete, erklärt Gita Nunziati vom Dulkhäusle-Team. Mit dem Weihnachtsgeschäft sei sie sehr zufrieden, ergänzt die Assistentin von Dulkhäusle-Chef Kay Rügner, die meisten Termine für private und Firmenweihnachtsfeiern seien schon seit langem gebucht.
Auch im Löwen in Altbach versorgt der Wirt seine Gäste mit Gänsebraten. Dazu serviert Patrik Schwend Rotkohl, Kartoffelklöße und Specksegel.
Wem es in der kalten Jahreszeit nach einem Fondue steht, kann es sich in Schwends Deizisauer Restaurant Webstuhl gut gehen lassen. Dort stehen Käse- und das Klassik-Fondue mit Brühe zur Auswahl. Zur Klassikvariante gibt es verschiedene Fleischsorten wie Rinderfilet, Kalb, Schweinefilet, Lamm, Landhuhn und Wild sowie Fisch und marinierte Garnelen mit diversen Gemüsesorten. Sieben verschiedene Dip-Saucen, gebratene Kräuterkartoffeln und ofenfrisches Baguette runden das Angebot ab.
Während es im Webstuhl nach Schwends Worten sehr gut läuft, muss das Geschäft im Altbacher Löwen erst wieder in Gang kommen, denn die monatelange Baustelle in der Hauptstraße habe ihn viel Kundschaft gekostet, sagt Schwend.
Angesichts der vielen Gansgerichte seiner Mitbewerber setzt Gastronom Heiko Wineberger im Esslinger Posthörnle in dieser Saison auf die Ente. Er bereitet sie als rosa gebratene Barbarieente zu. Statt der üblichen Knödel gibt es im Posthörnle dazu ein leichtes Semmel-Soufflé mit Grünkohl sowie Sellerie-Haselnusscreme und Preiselbeeren. Seine Gäste, darunter momentan auch viele ausländische und auswärtige Weihnachtsmarktbesucher, suchten eher das Ausgefallene, erklärt Wineberger seine Auswahl und empfiehlt als vegetarische Variante beispielsweise Kastaniengnocchi mit Schwarzwurzeln und knusprigem Grünkohl. Und sobald sich der Jäger seines Vertrauens mit frischem Wildbret bei ihm meldet, werde er auch wieder Rehbraten auf seine Karte setzen.
Mit der klassischen Gänsekeule und mit Gänsebrust möchte Marcel Hoffmann seine Gäste überzeugen. Der noch recht neue Wirt in der Alten Vogtei in Köngen will dort künftig mehr bodenständige Gerichte anbieten und etwas wegkommen vom Fine Dining. Außerdem versorgt er seine Gäste in seinem Adventsgarten mit Gulaschsuppe, Waffeln, Punsch und Glühwein am Feuerkorb.
Gänsekeule und Wildgerichte gibt es auch im Grünen Baum in Plochingen, wo Wirtin Martina Dahmen-Clauß die Nachfrage in der Esslinger Weihnachtsmarktzeit für ihren Betrieb als eher schwierig erlebt.
Gänsekeule und Gänsebrust statt Fine Dining
Als Alternative zum Braten greifen Schwaben ja gerne zur Maultasche. Und damit kennt sich Markus Hahn vom weit und breit einzigen Maultaschenrestaurant aus. Egal, ob klassisch gefüllt oder mit Spinat und Bergkäse oder Gemüse – im Mattis am Hafenmarkt gibt es vielfältige Varianten in der Brühe, mit Zwiebelschmelze oder Soße. Und die Wildmaultaschen werden passend auf Blaukraut mit Maronen serviert.
Wer bald bestellt, kann noch einen Tisch bekommen
Anmeldung
Bei vielen Gästen, die nicht selbst stundenlang für die Zubereitung eines Festtagsbratens in der Küche stehen wollen stehen fertig zubereitete Braten in der Advents- und Weihnachtszeit ganz oben auf der Wunschliste. Auch Gänsebraten zum Mitnehmen bieten mehrere Restaurants an. Dafür sollte man seinen Bedarf aber frühzeitig mehrere Tage im Voraus anmelden. Ähnliches gilt auch für Gäste im Lokal: Wer sicher gehen möchte, ob der Gänsebratenvorrat ausreicht, sollte auf jeden Fall vorher im Restaurant seiner oder ihrer Wahl das gefragte Gericht vorher bestellen und nach der Mindestgästezahl dafür fragen.
Alternativen
Mediterrane Gerichte für die Weihnachtszeit mit viel Fisch, Meeresfrüchten und Rindfleisch bieten in Esslingen Rosmarie Luongo im Raffaello sowie napolitanische Pizza die Trattoria Da Pietro an.