Ein Garten bedeutet oft viel Arbeit. Eine Tätigkeit, die vielen Gartenbesitzern zuwider ist, ist meist aber gar nicht nötig: das Laub aufsammeln. Wer heruntergefallene Blätter liegen lässt, tut Gutes für Pflanzen und Tiere.
Es herbstelt in Deutschland: Das Wetter ist deutlich kühler und feuchter, die Bäume verlieren nach und nach ihr Laub. Vielerorts wird fleißig geharkt, gefegt und gesaugt. Doch wohin mit den Bergen von Laub? Diese Frage stellt sich für Gartenbesitzer jedes Jahr wieder. Ein Überblick:
Warum dürfen Laubhaufen nicht verbrannt werden?
Die Regelung gilt seit einigen Jahren. Grundlage ist das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Danach ist das Verbrennen von Gartenabfällen wie Laub, Rasen-, Strauch- oder Baumschnitt unzulässig und wird nur in Ausnahmefällen erlaubt. Verstöße können als Ordnungswidrigkeit und daher mit Geldbußen geahndet werden.
Bioabfälle müssen getrennt gesammelt werden, um sie besser wiederverwerten zu können. Denn durch das lange Zeit übliche Verbrennen gehe wertvolle Biomasse verloren, argumentieren Umweltschützer und das Bundesumweltministerium.
Welche Risiken gehen vom Verbrennen aus?
Beim Verbrennen von Reisig- und Laubhaufen sterben nicht nur Kleintiere, die dort Schutz suchen. Es werden auch viele Schadstoffe und Feinstaub freigesetzt, weil das Laub meist noch sehr feucht ist. Es verbrennt dadurch nur unvollständig und verursacht starken Rauch.
Abgesehen von der Geruchsbelästigung leiden darunter besonders Allergiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen.
Was macht man dann mit dem Laub?
Am besten ist es, Gartenabfälle auf dem eigenen Grundstück zu kompostieren. Der Kompost kann später wieder auf Beeten oder in Blumentöpfen verteilt werden. Gartenabfälle können auch in der Biotonne entsorgt werden.
Viele Kommunen bieten zudem zentrale Sammelstellen an oder stellen gegen Gebühr Säcke für Gartenabfälle bereit, die dann abgeholt werden. Die so gesammelten Bioabfälle werden in zentralen Kompostieranlagen zu hochwertigem Kompost verarbeitet oder dienen als Brennstoff für Biomasseheizkraftwerke.
Kann Laub auch anderen nutzen?
Neben dem Kompost eignet sich Laub auch zum Herstellen von Mulch. Zusammen mit Rasenschnitt und zerkleinerten Zweigen entsteht Mulch, der Boden und Pflanzenwurzeln im Winter schützt. Im Frühjahr kann der Mulch als Dünger eingearbeitet werden.
Laub kann auch über Reisighaufen geschichtet werden, wodurch ein idealer Winterschlafplatz für Igel, aber auch ein Schutz für Frösche, Kröten und Eidechsen entsteht.
Was ist mit dem Laub auf Gehwegen?
Hat die Gemeinde die Pflicht zum Kehren auf die Hauseigentümer übertragen, müssen die das Laub beseitigen oder das auf die Mieter übertragen. Denn rutschen Passanten auf glitschigem Herbstlaub aus und verletzten sich, tragen die Hauseigentümer die Folgen. Gegen Schadenersatzforderungen schützt eine Privathaftpflichtversicherung.
Dürfen Laubsauger verwendet werden?
Das Umweltbundesamt und Umweltschützer etwa vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) raten davon dringend ab. Laubsauger und -bläser seien laut, schmutzig und gefährlich für Tiere und die Gesundheit. Sie können zwischen 90 und 120 Dezibel laut werden und machen damit so viel Krach wie eine Kettensäge oder ein Presslufthammer.
Geräte mit Verbrennungsmotor erzeugen zudem Luftschadstoffe, die meist ungefiltert in die Umgebung geblasen werden. Am Boden und im Laub lebende Mikroben, Pilze und Tierkot werden durch solche Gartengeräte fein in der Luft verteilt, was vor allem für die Benutzer gesundheitlich bedenklich ist.
Welche Gefahr besteht für Kleintiere?
„Millionenfach werden Kleinstlebewesen zusammen mit dem Laub aufgesaugt und zerstückelt“, warnt der Nabu. Für den Sog werden Luftgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern und Saugleistungen von etwa zehn Kubikmetern pro Minute erzeugt.
Da haben Käfer, Spinnen, Tausendfüßer, Asseln und Amphibien kaum eine Chance. Bei Geräten mit Häckselfunktion werden die Tiere und Insekten gleich mit zerstückelt. Experten raten daher lieber zu Besen und Rechen.