Die Fantasy-Welt von „Game of Thrones“ macht Fans kribblig. Wann kommt endlich der nächste Roman im Zyklus? Wann startet wieder eine TV-Serie? Geduld, es tut sich was.
Stuttgart - Vor zehn Jahren – am 17. April 2011 – lief die erste Folge von „Game of Thrones“, vor zwei Jahren die letzte. Noch immer ist das mittelalterliche Fantasy-Drama für Millionen Fans Kult. Sie können ihrer Leidenschaft auch weiter frönen, denn neue Bücher, TV-Spin-Offs und eine Bühnenadaption sind bereits in Arbeit:
Die Grundlage für die blutrünstige Fernsehserie bildet eine Buchreihe, die Fantasy-Saga „Das Lied von Eis und Feuer“ von US-Autor George R. R. Martin. Der erste Band erschien 1996, der fünfte 2011, kurz nach dem Start der Fernsehserie. Die sich ausweitenden Wartezeiten zwischen den Bänden sind längst ein Popkulturthema für sich, der Unmut mancher Fans über das gemächliche Arbeitstempo von Martin füllt langsam ganze Internet-Server.
Martin schreibt und schreibt
Zwei weitere Bände soll es noch geben. Doch wann? Die Ungeduld wächst, und mit jedem neuen Projekt, das Martin in Angriff nimmt, nimmt die Befürchtung, dass das Epos unvollendet bleiben könnte, zumal Martin inzwischen 72 Jahre alt ist.
Er arbeite jeden Tag an Band sechs und hoffe, ihn 2021 fertig stellen zu können, versicherte Martin noch vergangenes Jahr. Die Wartezeit können Fans aber vielleicht mit den sieben Bänden des Romanzyklus „Die unseligen Könige“ des französischen Schriftstellers Maurice Druon überbrücken – laut Martin eine wichtige Inspiration für seine eigene Saga.
HBO entwickelt und prüft
Der Fortgang der Buchreihe verzögert sich aber nicht, weil Martin sich viel Freizeit gönnte. der Mann ist auch in viele andere Projekte verwickelt. Eines davon ist die Serie „House of the Dragon“, die 300 Jahre vor „Game of Thrones“ spielt und sich um das Königshaus Targaryen dreht. Die Dreharbeiten sollen noch diesen Monat in England beginnen, die Ausstrahlung plant der Sender HBO für nächstes Jahr. Mindestens zwei weitere Prequel-Serien sind laut dem Magazin „Deadline“ in Entwicklung. Ob sie auch realisiert werden, steht allerdings noch nicht fest.
Von einem weiteren Ableger der Serie – tausende Jahre vor „Game of Thrones“ angesiedelt – wurde bereits eine Pilotfolge mit der britisch-australischen Schauspielerin Naomi Watts produziert. Doch Ende 2019 wurde das Vorhaben eingestellt.
Termin am Broadway
Im März unterschrieb Martin einen Fünf-Jahres-Vertrag mit der HBO-Muttergesellschaft WarnerMedia zur Entwicklung neuer Inhalte, was Spekulationen über weitere Spin-Offs auslöste: eine Saga über die Kriegerkönigin Nymeria mit dem vorläufigen Titel „10 000 Ships“, ein Seefahrerdrama namens „9 Voyages“ und eine düstere Unterweltgeschichte „Flea Bottom“. Über eine Serie auf der Basis von Martins Erzählungen „Der Heckenritter von Westeros“ wird seit langem gemunkelt, auch ein Zeichentrickfilm ist im Gespräch.
2023 soll „Game of Thrones“ am Broadway gezeigt werden. Die Theaterfassung, an der auch Martin mitwirkt, spielt während des Harrenhal-Turniers, einem zentralen Ereignis der Saga.
Auch Martin hat einen Wunsch
Bis zum Beginn der Corona-Pandemie konnten Fans ihre Begeisterung für die Serie auch beim Reisen ausleben. Die Drehorte von „Game of the Thrones“ erlebten einen touristischen Boom. Zum Beispiel Dubrovnik an der kroatischen Küste (in der Serie Königsmund), der Königspalast in Sevilla (Wassergärten von Dorne) und Doune Castle in Schottland (Burg Winterfell).
Autor Martin liebt Burgen und möchte sich in seinem Garten in Santa Fe im Süden der USA selbst eine Festung bauen lassen – was bisher aber an der fehlenden Baugenehmigung scheiterte.