Brajan Gruda spielt mit der deutschen U21 zum Abschluss der EM-Quali in Polen 3:3. Foto: Marian Zubrzycki/PAP/dpa

Die deutsche U21-Nationalmannschaft bleibt in der EM-Qualifikation auch im zehnten und letzten Spiel ungeschlagen. Für den Sieg in Polen reicht es trotz einer Zwei-Tore-Führung nicht.

Lodz - Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat die EM-Qualifikation ungeschlagen beendet - und ihren Trainer Antonio Di Salvo stolz gemacht. "Das war auf jeden Fall ein Charaktertest für die Mannschaft", sagte Di Salvo bei ProSieben Maxx. Und diesen hätten seine Spieler bestanden: "Uns muss man erstmal schlagen", fügte der Coach hinzu. 

Das deutsche Team holte in Lodz beim stärksten Gruppengegner Polen ein 3:3 (3:1) und schloss die Quali mit einer beeindruckenden Bilanz von acht Siegen und zwei Unentschieden in zehn Spielen ab. Das Erreichen der EM-Endrunde vom 11. bis zum 28. Juni 2025 in der Slowakei als Gruppensieger hatte bereits zuvor festgestanden. "Da werden wir uns mit den Besten der Besten messen, darauf freuen wir uns riesig", sagte Verteidiger und Torschütze Bright Arrey-Mbi.

Der Hannoveraner Nicolo Tresoldi (3. Minute), der Heidenheimer Paul Wanner (21.) und Arrey-Mbi von Sporting Braga (30.) erzielten die Treffer für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes. Polen kam vor rund 12.000 Zuschauern zu Toren durch Dominik Marczuk (17.), Jakub Kaluzinski (50.) und Mariusz Fornalczyk (59.).

Traumstart durch Tresoldi

Di Salvo nahm insgesamt sechs Veränderungen in der Startelf vor. Maximilian Beier und Nick Woltemade, die mit ihren Toren beim 2:1 gegen Bulgarien zur vorzeitigen EM-Qualifikation maßgeblich beigetragen hatten, fielen krankheitsbedingt aus. Verteidiger Max Rosenfelder konnte aufgrund von Rückenproblemen nicht mitwirken. 

Doch die personellen und auch taktischen Umstellungen taten dem Spielfluss der deutschen Mannschaft keinen Abbruch. Tresoldi sorgte mit seinem frühen 1:0 nach feiner Vorarbeit des Linksverteidigers Tom Rothe für einen Start nach Maß. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich, bei dem Rothe im Rückraum den polnischen Torschützen Marczuk aus den Augen verlor, schockte die DFB-Auswahl nicht.

Wanner zeigt, warum ihn alle wollen

Wanner sorgte schnell wieder für die Führung - und wie! Nach einem Zuspiel des dribbelstarken Brajan Gruda schoss der Offensivspieler aus Heidenheim den Ball volley in den Torwinkel. Der gebürtige Österreicher Wanner hat noch nicht entschieden, für welche A-Auswahl er in Zukunft spielen will. Die Verbände aus Deutschland und Österreich werben um den Shootingstar.

Deutschland blieb am Drücker und erarbeitete sich durch einen präzisen Kopfball von Arrey-Mbi nach einer Ecke von Rocco Reitz einen Zwei-Tore-Vorsprung. Der Ausfall des im September mit fünf Toren in zwei Spielen so treffsicheren und aktuell verletzten Dortmunders Karim Adeymi fiel kaum ins Gewicht.

Die Polen, die bei einem Sieg als einer der besten Gruppenzweiten das EM-Ticket ganz sicher gehabt hätten, erhöhten in der zweiten Hälfte jedoch den Druck und kamen durch Kaluzinski und Fornalczyk zum Ausgleich. In der Schlussphase rettete Verteidiger Jan Thielmann auf der Linie das Remis für Deutschland.