Die Allianz Arena wird Austragungsort von vier EM-Spielen. Foto: dpa/Marc Müller

München bleibt der deutsche Standort für die Fußball-Europameisterschaft in diesem Sommer. Das Exekutivkomitee der Uefa bestätigte dies am Freitag bei einer Sondersitzung.

München - München bleibt Gastgeber von insgesamt vier Partien bei der Fußball-EM. Die Europäische Fußball-Union bestätigte am Freitag die bayerische Landeshauptstadt als Ausrichter der drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft sowie eines Viertelfinales. Die Entscheidung sei getroffen worden, nachdem die lokalen Behörden bestätigt hätten, dass bei allen Partien mindestens 14 500 Zuschauer in der Allianz Arena möglich seien, teilte die Uefa mit. In München finden die Partien des Teams von Bundestrainer Joachim Löw gegen Frankreich (15. Juni), Portugal (19. Juni) und Ungarn (23. Juni) sowie ein Viertelfinale statt.

Besonders dieses K.o.-Runden-Spiel am 2. Juli hatte bis zuletzt auf der Kippe gestanden, da sich die Uefa an einem anderen Spielort mehr Zuschauer erhofft hatte. Die DFB-Elf würde laut Spielplan aber nur als Gruppendritter zu einem Viertelfinale nach München zurückkehren.

Positive Vorzeichen

Kurz vor der Entscheidung durch das Uefa-Exekutivkomitee hatte der DFB schon von „positiven Vorzeichen“ berichtet. Die Regierung des Freistaats Bayern habe „ihr Einverständnis mit dem Leitszenario erklärt, das der DFB gemeinsam mit der Stadt München und den zuständigen Ämtern und Behörden in den vergangenen Monaten erarbeitet hat“, teilte der Verband mit. In diesem Szenario wird eine Mindestkapazität von 14 500 Zuschauern für „realistisch“ gehalten.

Im Gegensatz zu München verlieren Bilbao und Dublin ihre jeweils vier EM-Spiele, die beiden Ausrichter konnten keine Garantien für Zuschauer abgeben. Die in der baskischen Stadt geplanten Partien werden nun in Sevilla stattfinden. Die drei Gruppenspiele, die in Dublin geplant waren, gehen nach St. Petersburg, das nun insgesamt sieben Spiele ausrichtet. Das Achtelfinale geht nach London, dort könnte das deutsche Team spielen, wenn es Zweiter seiner Gruppe wird.

Mehr Zeit für Nachbesserungen

Die Uefa hatte die Entscheidung über die München-Frage am Montag noch einmal verschoben, um den deutschen Gastgebern eine weitere Chance für Nachbesserungen einzuräumen. Die bayerische Landeshauptstadt hatte eine feste Zusage für Publikum zuletzt noch verweigert und drei mögliche Szenarien veröffentlicht. Diese reichten von maximal 27 000 Zuschauern bis zu Geisterspielen.

London, Glasgow, Amsterdam, Kopenhagen, Budapest, Bukarest, St. Petersburg, Baku und Rom hatte die Uefa bereits mit verschiedenen Angaben zu den möglichen Auslastungen der Stadien aufgelistet. Der Münchner Partnergastgeber Ungarn will in Budapest sogar Spiele vor vollen Rängen ermöglichen, auch die britische Hauptstadt London hofft, das Finale am 11. Juli in einem vollen Wembley-Stadion ausrichten zu können.

Auswirkungen auf die Vorbereitung von Joachim Löws DFB-Auswahl waren durch die München-Entscheidung zunächst nicht zu erwarten - auch im Falle des EM-Entzugs. Die Nationalmannschaft plant ihr Teamquartier in Herzogenaurach. DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte Mitte März betont, dass „alle Planungen“ auf München ausgerichtet seien - vom nahen Flughafen Nürnberg könne die Mannschaft aber „überall“ hingeflogen werden.