Brisantes Kellerduell: Der FC Augsburg empfängt Werder Bremen. Foto: imago/Sven Simon

In der Fußball-Bundesliga und in der zweiten Liga stehen die letzten beiden Spieltage der Saison an – mit jeder Menge Brisanz. Wir schauen auf die Brennpunkte.

Stuttgart - Die diversen Nachholspiele sind gespielt, in erster und zweiter Liga ist die Tabelle jeweils bereinigt und aussagekräftig. Der Blick ist klar: 32 Partien haben alle 36 Clubs absolviert, zwei stehen noch aus – und für zahlreiche Vereine steht ein heißes Saisonfinale bevor. Es geht um die Königsklasse, den Abstieg und den Aufstieg. Das sind die Brennpunkte an den Spieltagen 33 und 34:

Der Kampf um die Champions League „Das waren Emotionen pur“, sagte Lukasz Piszczek am Donnerstagabend – nachdem der Außenverteidiger mit Borussia Dortmund den DFB-Pokal gewonnen hatte. Der BVB präsentierte sich freudetrunken – und doch fokussiert auf den Rest der Saison. Denn: Fast noch wichtiger als der Titel in Berlin ist für die Dortmunder die erneute Qualifikation für die Champions League. „Die Saison ist für uns noch nicht vorbei“, sagte Edin Terzic, der BVB-Trainer, „wir wollen als Pokalsieger noch sechs Punkte in der Liga holen und in die Champions League einziehen.“ Nach einer unrunden Saison hat sein Team (Vierter mit 58 Punkten) erst in den vergangenen Wochen so richtig in die Spur gefunden. Eintracht Frankfurt (Fünfter mit 57 Punkten) ist seit Kurzem überflügelt, der VfL Wolfsburg (Dritter mit 60 Punkten) noch in Reichweite. Für den BVB geht es darum, mindestens den vierten Rang zu halten.

Lesen Sie hier: Das sagt Pellegrino Matarazzo zum Fall Borna Sosa

Bei der Eintracht, die bis zum verkündeten Abschied von Trainer Adi Hütter klar auf Kurs Champions League war, hofft der scheidende Coach nun auf eine Trotzreaktion. „Ich brenne noch mehr als vorher – bis zum letzten Tag“, versicherte Hütter und hofft auf eine „Jetzt erst recht“-Mentalität.

Borussia Mönchengladbach und Union Berlin haben noch theoretische Chancen auf Platz sechs und die Teilnahme an der Europa League. Gemeinsam mit dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart geht es aber auch noch um Rang sieben, der die Qualifikation für die neu geschaffene Conference League bedeutet.

Der Kampf gegen den Abstieg Mainz 05 hat sich seit der Saison-Halbzeit (wie Schalke 04 sieben Punkte) eindrucksvoll aus dem Keller gezogen und hat mit jetzt 36 Zählern den direkten Abstieg schon vermieden. Hertha BSC hat die Nachholspiele genutzt und kann wie der FC Augsburg am Wochenende alle Sorgen beiseiteschieben. Besondere Brisanz verspricht das Duell der Augsburger (14. mit 33 Punkten) gegen Werder Bremen (15. mit 31 Punkten). „Ich sehe das als Matchball“, sagte der FCA-Coach Markus Weinzierl, „wenn wir gewinnen, dann können die anderen machen, was sie wollen.“ Kämpferisch sind sie aber auch bei Werder. „Wir müssen alles tun, um dieses Spiel zu gewinnen“, sagte der Trainer Florian Kohfeldt. Arminia Bielefeld (31) und der 1. FC Köln (29) lauern hinter den Bremern. Den Kölnern droht der sichere Abstieg schon am Samstag, weshalb der Trainer Friedhelm Funkel sagte: „Jeder muss laufen, bis er nicht mehr kann. Das ist der Mannschaft bekannt.“ Der Abstieg von Schalke 04 ist längst besiegelt.

Lesen Sie hier: So laufen die Ermittlungen im Untreue-Fall beim WTB

Der Kampf um den Aufstieg Der direkte Aufstieg, das ist seit Donnerstagabend klar, kann dem Hamburger SV auch im dritten Versuch nach dem Abstieg in die zweite Liga nicht mehr gelingen. Als Vierter (55 Punkte) ist der HSV auf Patzer der SpVgg Greuther Fürth (Dritter mit 58 Punkten) angewiesen, soll es wenigstens noch mit der Relegation klappen – er muss aber erst einmal selbst seine Hausaufgaben machen. Am Sonntag geht es zunächst zum VfL Osnabrück, der seinerseits die Punkte im Kampf gegen den Abstieg benötigt. „Wir müssen den Kampf in den Vordergrund stellen, müssen sie sozusagen aufessen“, sendet VfL-Mittelfeldspieler Niklas Schmidt schon mal ein Signal an den HSV.

Lesen Sie hier: Das läuft auf dem Transfermarkt rund um den VfB

Hoffen dürfen die Hamburger auf das knifflige Restprogramm der Fürther in Paderborn und gegen Fortuna Düsseldorf. Nur noch eine Minimalchance auf den Relegationsplatz haben ebenjene Düsseldorfer (53 Punkte). Den Aufstieg klarmachen können schon am Sonntag dagegen Spitzenreiter VfL Bochum (63/beim 12. FC Nürnberg) und Holstein Kiel (62/beim Karlsruher SC). „Wichtig ist, dass wir die Ruhe behalten, weil wir wissen, wir müssen ein Ding noch ziehen“, sagte Kiels Alexander Mühling nach dem Sieg im letzten der zahlreichen Nachholspiele am Donnerstag gegen Jahn Regensburg. Über einen Bochumer Aufstieg würde sich übrigens auch 2014er-Weltmeister Christoph Kramer freuen: „Der VfL Bochum spielt sehr, sehr attraktiven Fußball, steht zu Recht da oben. Ich bin momentan richtiger Bochum-Fan!“ Kramer, heute bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag, spielte von 2011 bis 2013 für den VfL.

Gegen den Abstieg aus der zweiten Liga kämpfen im Saisonfinale noch Jahn Regensburg, der SV Sandhausen, Eintracht Braunschweig und der VfL Osnabrück. Die Würzburger Kickers stehen als Absteiger bereits fest.