Die Sanierung der Albert-Schweitzer-Schule hat den amtierenden Gemeinderat jahrelang beschäftigt, das neue Gremium darf sich um die Uhland-Schule kümmern. Foto: Bulgrin - Bulgrin

Denkendorf steht finanziell gut da. Der kommende Gemeinderat kann gelassen neuen Aufgaben entgegensehen, beispielsweise der Sanierung der Uhlandschule.

DenkendorfDas Wichtigste kommunalpolitische Geschehen in Denkendorf während der letzten Amtsperiode des Gemeinderats war der Wechsel des Bürgermeisters. Nach 32 Jahren ging Peter Jahn in den Ruhestand. Gut ein Jahr ist nun Ralf Barth Chef im Denkendorfer Rathaus – und er scheint recht fest im Sattel zu sitzen.

Mit Abstand das größte Projekt in der nun ablaufenden Amtsperiode des Gemeinderats war die grundlegende Sanierung der Albert-Schweitzer-Schule. Insgesamt 13,5 Millionen Euro hat die Gemeinde dafür investiert. Mit der Einweihung des neuen Verwaltungstrakts fanden die Bauarbeiten im Sommer 2018 ihren Abschluss – den feierlichen Akt vollzogen der alte und der neue Schultes gemeinsam.

Der neue Mann auf dem Rathaus hat zusammen mit dem Gemeinderat schon die nächste Schule in Angriff genommen: Die Ludwig-Uhland-Schule ist zu klein. Sie soll saniert und erweitert werden. Das wird das neue Gremium vermutlich über längere Zeit beschäftigen.

DENKENDORF_Online
Infogram

Geld ist natürlich auch im Denkendorfer Gemeinderat immer ein Thema – aber eine schuldenfreie Gemeinde, die mehr als 20 Millionen Euro auf der hohen Kante hat, kann darüber recht gelassen sprechen und muss nicht an höhere Steuern denken.

Ein Ort der Identifikation ist für die Denkendorfer das Kloster. Der jetzige Gemeinderat hat sich in die Planung der Evangelischen Landeskirche eingeschaltet: Mit einem städtebaulichen Wettbewerb wurde nach einer guten Lösung für den Bau eines Pflegeheims auf dem Klosterareal gesucht. Nicht alle Bürger waren von diesem Projekt begeistert. Kritisiert wurde unter anderem, dass die Einrichtung für die alten Menschen am Rand des Dorfes liegt. Inzwischen ist jedoch ein Teil des Klostergebäudes abgebrochen und an dieser Stelle die Baugrube ausgehoben worden.

Eine große Herausforderung in den vergangenen fünf Jahren bestand für die Gemeinde darin, genügend Unterkünfte für Flüchtlinge bereit zu stellen. In der Heydstraße entstand ein neues Wohnheim, in der Robert-Bosch-Straße zogen Flüchtlinge in eine Gewerbeimmobilie. Nachdem anfangs der Landkreis zuständig war, hat inzwischen die Gemeinde die Verantwortung, die Anschlussunterbringung zu gewährleisten. Um die Integration kümmern sich neben dem ehrenamtlichen Arbeitskreis auch zwei Integrationsmanagerinnen der Bruderhaus-Diakonie.

Zu einer wichtigen sozialen Einrichtung hat sich seit Ende 2015 der neue Generationentreff im Limburgweg entwickelt. Die 16 Gruppen richten sich an alle Altersklassen, von der Krabbelgruppe über den Literaturtreff bis zum Atelier für demente Menschen. Nebenan, in der Berkheimer Straße 41, wurde vor wenigen Wochen ein neuer Kindergarten eingeweiht – ein Zeichen für wieder steigende Kinderzahlen. Das heißt, dass sich der nächste Gemeinderat ebenfalls intensiv mit Kinderbetreuung auseinandersetzen muss.

Neues Gewerbegebiet kommt

Ein Brett, an dem der neue Gemeinderat weiter bohren muss, ist die Verbesserung des ÖPNV. Wird es der Gemeinde gelingen, dass die Weichen für eine Schienenverbindung in Richtung Denkendorf gelenkt werden?

Wie überall im Großraum Stuttgart brennt der Wohnungsmangel unter den Nägeln. Der Gemeinderat wird sich vermutlich mit der Ausweitung im Bereich der Langen Äcker befassen. In die Realisierungsphase dürfte das Gewerbegebiet Nördliche Albstraße kommen, das bereits 2014 beschlossen worden war.

Über Lärmschutz wird in Denkendorf viel geredet, aber auch manches gemacht. So gilt jetzt zwischen den beiden Kreisverkehren im Unterdorf Tempo 30, die Esslinger Straße hat bei der Sanierung einen lärmmindernden Belag erhalten. Der Hochwasserschutz lag dem früheren Bürgermeister Peter Jahn immer am Herzen: Die Pläne zur Umgestaltung der Körsch liegen vor, um die Umsetzung muss sich der neue Gemeinderat kümmern.

Von den 18 amtierenden Gemeinderäten treten vier nicht mehr zur Wahl am 26. Mai an. Bei den acht Freien Wählern hört Brigitte Reber auf, die bisherige Gemeinderätin Elisabeth Gröner ist vor wenigen Tagen gestorben. Die anderen sechs FWV-Räte stehen wieder oben auf der Liste, angeführt von Frank Obergöker. Bei der sechsköpfigen CDU-Riege hört Werner Jaumann nach 35 Jahren im Gemeinderat auf. Bei der SPD stellt sich Barb Bender nicht mehr zur Wahl, die drei anderen Räte kandidieren erneut.