Eine Sirene reicht nicht mehr. Deswegen möchte Deizisau neue Sirenen errichten. Wo sollen sie stehen?
Dass ausgerechnet Deizisau sich Sorgen über den Schutz seiner Bevölkerung im Kriegsfall machen würde, hätte sich vor zehn Jahren sicherlich niemand gedacht. Das sieht auch Bürgermeister Thomas Matrohs so: „Es war uns fern in den Gedanken, dass im Jahr 2025 Szenarien auftreten würden, die an den kalten Krieg erinnern“, sagte er in der letzten Gemeinderatssitzung. Inzwischen, seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, seien wir eines besseren belehrt worden.
Um seine Bürgerinnen und Bürger im Notfall zu warnen, hat Deizisau aktuell eine Sirene auf dem Dach des Schulgebäudes, im Zentrum der Gemeinde. Beim letzten Warntag, am 11. September, sei diese allerdings nicht in der gesamten Gemeinde hörbar gewesen. Laut dem Bürgermeister habe man sie auch im Rathaus bei geschlossenem Fenster nicht gehört. „Deswegen sollte es unser Ziel sein, schnell zwei neue Sirenen zu errichten – um den Schutz unserer Bevölkerung zu gewährleisten“, fügt er hinzu.
Errichtung der Sirenen wird teuer für Deizisau
Der Gemeinde liege bereits ein Angebot einer Firma vor. Die Errichtung von zwei freistehenden Mastsirenen und die Erneuerung der bestehenden Sirene auf dem Schulgebäude würden sie rund 53 000 Euro kosten. Nicht in den Preis berechnet sind diverse Bau- und Montagearbeiten. Insgesamt werden sich die Kosten wohl auf rund 78 000 Euro belaufen – eine große Summe für Deizisau. Der Gemeinderat hat in der letzten Sitzung einstimmig für die Errichtung der Sirenen gestimmt. Nun will die Gemeinde versuchen, Zuwendungen über das Sirenenförderprogramm des Bundes zu erhalten. Auch wenn die Förderung abgelehnt werden sollte, will Deizisau das Vorhaben umsetzen.
Wo die beiden Mastsirenen stehen werden, wird Gegenstand in einer Sitzung des Technischen Ausschusses sein. Klar ist, dass sie auf einem kommunalen Grundstück mit Anbindung an das Stromnetz stehen müssen. Die angefragte Firma habe jedenfalls erste Standortempfehlungen im Osten und Südwesten der Gemeinde ausgesprochen.