Unsere Ausflugsteilnehmer vor der Kulisse von Rovinj, der „Perle Istriens“. Foto: Fotos (4): Sigfried Baumann - Fotos (4): Sigfried Baumann

Schon vor mehr als 100 Jahren galt die heutige Opatija Riviera als eines der attraktivsten Reiseziele der der österreichisch-ungarischen Monarchie und lockte zahlreiche gekrönte Häupter (unter anderem Kaiser Wilhelm II.), Adelige und Künstler an die Adria.

Bad Cannstatt Schon vor mehr als 100 Jahren galt die heutige Opatija Riviera als eines der attraktivsten Reiseziele der der österreichisch-ungarischen Monarchie und lockte zahlreiche gekrönte Häupter (unter anderem Kaiser Wilhelm II.), Adelige und Künstler an die Adria. Bereits 1889 wurde Opatija offizieller Kurort, wesentlich begünstigt durch das milde mediterrane Klima, das die Temperatur auch im Winter nur selten unter zehn Grad sinken lässt. Beeinflusst wird dieses Klima durch das Ucka-Gebirge, das die Riviera von Opatija vor den kalten Winden schützt. Einen Nachteil hat das Gebirge allerdings auch: Es sorgt dafür, dass Opatija zu den regenreichsten Orten an der kroatischen Küste gehört. Die Gäste unserer ausgebuchten Leserreise unter dem Motto „Genusstage an Opatijas Riviera“ können die mit dem Gebirge verbundenen Wetterphänomene bestätigen, was die Genusstage in keiner Weise trüben konnte. Denn dafür steht in erster Linie das Hotel Miramar, das bereits zum 5. Male Gastgeber für eine Leserreise unserer Zeitung war, was die Direktorin Martina Riedl natürlich besonders freute, wie sie beim gemeinsamen Begrüßungs-Umtrunk gerne bestätigte. Das Hotel, zweifellos ein Schmuckstück der Opatija Riviera, dem es gelingt alte Traditionen aus der k.und k.-Zeit in Einklang zu bringen mit dem zeitgemäßen Tourismus. Im Hotel tut man viel für die Gesundheit, den kulinarischen Genuss und die Kunst durch Lesungen und Konzerte. So durften wir einen Abend mit großartigen Sängern der Oper Rijeka erleben. Von Opatija ist es nur ein Sprung hinüber nach Istrien, größte Halbinsel Kroatiens. Oktober und November ist die Zeit der Trüffelsuche. Und diese erlebten wir live mit Hündin Lola im Wald von Motovun. Sie hat eine ausgebildete Trüffel-Spürnase. Die Trüffeltage in dem kleinen Ort Livade sind weithin bekannt, natürlich konnten unsere Gäste ein Nudelgericht mit frischen Trüffeln kosten. Das „weiße Gold“ Istriens sind die weißen Trüffel, Preise von 3000 Euro und mehr keine Seltenheit. Der größte jemals gefundene weiße Trüffel wog 1,31 Kilogramm und steht im Guinness-Buch der Rekorde.

Der Himmel über der Insel Cres wird besonders im waldreichen Norden von Gänsegeiern (Flügelspannweite bis zu drei Meter) bewacht. Cres ist das letzte Refugium in Europa für diese Vögel. Auch unsere Gäste hatten das Glück, sie zu beobachten. Cres steht für eine herrliche Natur, sehr bekannt sind die steinernen Trockenmauern, welche Weiden, Wiesen und Olivengärten umschließen. Das kulturhistorische Gleichgewicht findet sich in dem kleinen nur 60 Einwohner zählenden Ort Osor nur durch einen 11 Meter breiten Kanal von der Nachbarinsel Losinj getrennt. Osor war einst Bischofsresidenz und Verwaltungszentrum der Insel, ehe Seuchen die Venezianer dazu brachten, in die Stadt Cres umzuziehen. Die heutige Inselhauptstadt liegt in einer geschützten Bucht und beeindruckt durch seine bunten Fassaden rund um den kleinen Hafen. Vom mittelalterlichen Verteidigungssystem zeugt heute noch das Stadttor unter dem Uhrturm.

Rovinj an der Westküste nennt man nicht umsonst die „Perle Istriens“. Die venezianischen Einflüsse sind unverkennbar, das mittelalterliche Erscheinungsbild im Bereich der Altstadt ist fast vollständig erhalten. Gänzlich von Wasser umschlossen, thront am höchsten Punkt die mächtige Kathedrale Sveti Eufemia mit dem höchsten Glockenturm Istriens, dessen Vorbild der Campanile von San Marco in Venedig war. Rovinj präsentierte sich uns im Sonnenschein als „strahlende Perle“. Im Inneren der Kathedrale wird der Sarg der Namensgeberin, der heiligen Eufemia aus dem 5. Jahrhundert aufbewahrt. Die verwinkelten Treppengassen bieten manch überraschende Perspektive. Zahlreiche Gebäude aus der Zeit des Barock und der Renaissance stehen rund um den Marshall-Tito-Platz, benannt nach dem ehemaligen jugoslawischen Staatschef.

Hum in exponierter Höhenlage ist mit rund 20 Einwohnern nicht nur die kleinste Stadt der Welt, sondern hier wird auch der bekannte Mistel-Schnaps hergestellt. Und weil man weiß, dass die Mistel gesund für das Herz ist, fand auch der Schnaps seine Abnehmer. Übrigens: Hums Bürgermeister wird jedes Jahr im Juni auf originelle Weise gewählt: Die Kandidaten erhalten gleich lange Holzstäbe und das Volk dokumentiert seine Zustimmung durch eine Kerbe, die in den Stab des auserwählten Kandidaten geschnitzt wird.