Mercedes-Benz-Chef Ola Källenius belohnt Aktionäre. Foto: dpa/Boris Roessler

Die Mercedes-Benz-Group steht gut da. Die hohe Gewinnbeteiligung wird nur für Mercedes-Benz-Aktien ausgeschüttet. Wer Truck-Aktien erworben hat, geht für 2021 leer aus.

Stuttgart - Die gute Nachricht für Mercedes-Benz-Aktionäre ist: Es gibt je Anteilsschein eine Rekord-Dividende in Höhe von fünf Euro. Auf Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat wird dies die Hauptversammlung am 29. April beschließen.

Zum Vergleich: Im Vorjahr wurden 1,35 Euro je Aktie ausgeschüttet. Für das Geschäftsjahr 2019 gab es eine Dividende von 90 Cent je Aktie. Für 2018 lag der Betrag bei 3,25 Euro, und für 2017 gab es sogar 3,65 Euro.

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40 Prozent des Gewinns geht an Aktionäre

5,35 Milliarden Euro – das sind etwas weniger als 40 Prozent der Gewinne im Geschäftsjahr 2021 – werden an die Anteilseigner ausgeschüttet. Finanzvorstand Harald Wilhelm räumte ein, dass die Dividende leicht unterhalb der angepeilten 40-Prozent-Marke liege. In der Dividendenzahlung sind auch 70 Cent enthalten, die auf dem Beitrag der Lastwagensparte beruhen. Am 9. Dezember war die Nutzfahrzeug- und Bussparte aus dem Konzern herausgelöst worden und an die Börse gegangen. Die Pkw-Sparte wurde Ende Januar in Mercedes-Benz-Group umbenannt. Die Lastwagensparte heißt Daimler Truck.

Die Aktionäre von Daimler Truck werden nun für das Geschäftsjahr 2021 keine eigene Dividende mehr bekommen. Wilhelm bezeichnete die diesjährige Dividendenpraxis als „pragmatische Lösung“: „Elf Monate und neun Tage war die Nutzfahrzeugsparte Teil des Konzern. Da ist es nur konsequent, wenn der Truck-Anteil in der Dividende von Mercedes-Benz enthalten ist.“

Aufspaltung im Dezember

Bei der Aufspaltung des Konzerns im Dezember hatte jeder Daimler-Aktionär für zwei Daimler-Aktien jeweils eine Aktie von Daimler Truck bekommen. Für Aktionäre, die seit der Abspaltung keine Veränderungen in ihrem Depot vorgenommen haben, hat die Dividendenzahlung keine Auswirkungen: Sie bekommen nach der Hauptversammlung von Mercedes-Benz die Dividende ausgezahlt, die auch den Gewinn der Lastwagensparte enthält. Es profitieren allerdings die Aktionäre, die seit der Abspaltung die Daimler-Truck-Papiere verkauft haben: Sie bekommen Dividende für die Lkw-Sparte, also ein Unternehmen, an dem sie gar nicht mehr beteiligt sind. Und alle Neuaktionäre von Daimler Truck gehen bei der Dividende für das Geschäftsjahr 2021 leer aus.

Aktionärsschützer beanstanden die Dividendenpraxis nicht. Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung Wertpapierbesitz, der auch die Hauptversammlungen des Konzerns besucht, sagte gegenüber unserer Zeitung: „Das Vorgehen des Stuttgarter Konzerns ist nicht verwerflich.“ Wenn die Daimler-Aktionäre nahezu das gesamte Geschäftsjahr auch Besitzer der Lastwagensparte waren, sei es völlig in Ordnung, dass sie auch die Dividende bekämen.

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Tüngler erklärte, dass der Konzern durchaus auch den anderen Weg hätte gehen und jeweils eine Dividende für jede Sparte hätte ausweisen können. „Die getrennte Auszahlung hätte der Konzern aber vorher ankündigen müssen.“