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Das 100 Jahre alte Stuttgarter Opernhaus soll saniert werden. Nun stellt sich die oppositionelle SPD quer, denn das Vorhaben ist mit rund einer Milliarde Euro viel zu teuer.

Stuttgart (dpa/lsw)Die auf mehr als eine Milliarde Euro geschätzte Sanierung der Stuttgarter Oper ist der oppositionellen SPD im Landtag zu teuer. In anderen Städten seien für deutlich weniger Geld neue Opernhäuser gebaut worden, sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Martin Rivoir, am Mittwoch im Landtag in Stuttgart. Am Dienstag hatten Stadt und Land Pläne vorgestellt, nach denen Sanierung der Oper und Bau eines Übergangsgebäudes mehr als eine Milliarde Euro kosten könnten.

Die Bauarbeiten sollen fünf bis sieben Jahre dauern und nicht vor 2025 beginnen. Sanierung und Erweiterung des gut 100 Jahre alten Opernhauses sollen sich auf 740 bis 960 Millionen Euro belaufen. Dazu kommen Kosten für ein Interimsgebäude, in das die Künstler während der Bauzeit ausweichen. «Irgendwann lässt sich eine solche Summe der Bürgerschaft nicht mehr vermitteln», sagte Rivoir. In Stuttgart habe man nie ernsthaft die Möglichkeit eines Neubaus geprüft.

Kunststaatssekretärin Petra Olschowski sagte: «Diese Zahlen sind ohne Zweifel hoch.» Ungeachtet dessen, ob saniert oder neu gebaut werde, kämen aber bei ähnlichen Bauvorhaben überall auf der Welt Summen von 700, 800 oder 900 Millionen Euro zusammen.

Nach Ansicht des FDP-Politikers Nico Weinmann wurden Beteiligte und Öffentlichkeit nicht befriedigend in die Planung eingebunden. Neben den «immensen Kosten» kritisierte er, der Bau eines Interimsgebäudes sei nicht nachhaltig.