Ute Vogt steht als erste Frau an der Spitze der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft. Foto: dpa/Erik Frank Hoffmann

Sie saß jahrelang für die SPD im baden-württembergischen Landtag und später im Bundestag. Jetzt stellt sich die einstige Hoffnungsträgerin der Sozialdemokraten einer neuen Herausforderung.

Stuttgart - Die langjährige Bundestagsabgeordnete und frühere SPD-Landesvorsitzende Ute Vogt hat eine neue Aufgabe gefunden: Die bisherige Vizepräsidentin der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ist in der vergangenen Woche als erste Frau an die Spitze des DLRG-Bundesverbands gewählt worden. Sie tritt damit die Nachfolge von Achim Haag an, der seit 2017 an der Spitze der Organisation gestanden hatte.

Die 57-jährige gebürtige Heidelbergerin, bereits seit 2005 stellvertretende Bundesvorsitzende und von 2005 bis 2021 SPD-Bundestagsabgeordnete, sagte nach ihrer Wahl auf der DLRG-Bundesversammlung in Dresden: „Ich freue mich darauf, die DLRG mit meinem Team voranzubringen und bin sehr dankbar für die Unterstützung der Mitglieder.“

Vogt galt lange Zeit als Hoffnungsträgerin der SPD

Ute Vogt , von 1999 bis 2009 Landeschefin der baden-württembergischen Sozialdemokraten, galt zunächst im Land, später auch im Bund als SPD-Hoffnungsträgerin. Bei der Landtagswahl 2001 trat sie als Spitzenkandidatin gegen den damals amtierenden CDU-Ministerpräsidenten Erwin Teufel an und erzielte mit 33,3 Prozent das beste SPD-Ergebnis bei einer Landtagswahl seit 1972. Fünf Jahre später fiel die SPD unter ihrer Führung allerdings wieder auf 25 Prozent zurück. In der Folge sah sich Vogt als Oppositionsführerin im Landtag mit innerparteilicher Kritik konfrontiert. 2008 trat sie vom Fraktionsvorsitz zurück, ein Jahr später gab sie auch den SPD-Landesvorsitz auf. Im gleichen Jahr zog sie in den Bundestag ein und war dort von 2013 bis 2017 eine der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Zur Bundestagswahl 2021 war die Juristin nicht mehr angetreten.

DLRG ist die weltgrößte Wasserrettungsorganisation

Die DLRG ist mit rund 1,7 Millionen Mitgliedern die weltweit größte Wasserrettungsorganisation. Sie kümmert sich aber auch um die Schwimmausbildung und Aufklärung über Gefahren im Wasser. Gegründet wurde die DLRG 1913 in Leipzig als Konsequenz aus einem schweren Unglück in Binz auf Rügen, bei dem 17 Menschen ertranken.