Orel Mangala, Darko Churlinov und Sasa Kalajdzic (von links) haben nach ihrem Wechsel vom VfB nach England bislang Verletzungspech. Foto: imago/PA Images (2), NurPhoto

Die drei nach England gewechselten Ex-Profis des VfB Stuttgart fallen momentan alle aus. Zumindest in zwei Fällen ist die derzeitige Verletzung nicht die erste dieser Art.

Ein besonders gutes Pflaster ist England für ehemalige Profis des VfB Stuttgart derzeit wirklich nicht. Drei Spieler sind in der zurückliegenden Transferperiode von Bad Cannstatt für insgesamt 34 Millionen Euro Ablöse auf die Insel gewechselt – alle drei fallen momentan wochen- oder sogar monatelang aus. Zumindest in zwei Fällen handelt es sich um eine Fortsetzung einer längeren Verletzungshistorie mit sehr ähnlichen Ausfallgründen. Ein Überblick.

Sasa Kalajdzic Viel unglücklicher hätte sein Debüt für die Wolverhampton Wanderers nicht verlaufen können: Wenige Tage nach seinem Wechsel auf die Insel stand Kalajdzic Anfang September nach nur einer Trainingseinheit gleich in der Startelf, musste aber zur Halbzeit verletzt vom Feld. Die bittere Diagnose kam kurz darauf: Kreuzbandriss, mehrere Monate Pause. Die Operation hat Kalajdzic schon hinter sich, sie ist den Wolves zufolge gut und planmäßig verlaufen. Dennoch wird er voraussichtlich in dieser Saison nicht mehr für den derzeitigen Viertletzten der Premier League zum Einsatz kommen.

Einen ähnlich schlechten Start erlebte der Stürmer vor gut drei Jahren schon in Stuttgart: Bei einem Testspiel gegen den SC Freiburg im Juli 2019 zog sich der damalige VfB-Neuzugang ebenfalls einen Kreuzbandriss zu, ebenfalls im linken Knie. Sein Pflichtspiel-Debüt für die Weiß-Roten gab er deshalb erst gegen Ende der Zweitliga-Saison im Mai 2020 im Spitzenspiel gegen den Hamburger SV (3:2).

Entmutigen lassen will sich der Zwei-Meter-Mann ob des neuerlichen Rückschlags aber nicht: „Bei Stuttgart hat das Comeback zehn Monate gedauert, beim zweiten Mal will ich nun schneller zurück sein“, sagte Kalajdzic jüngst der österreichischen „Kronen-Zeitung“ und ergänzte mit Blick auf die 18 Millionen Euro Ablöse: „Der Verein hat für mich viel Geld bezahlt und ich bin hier sicher nicht für ein Kurzzeit-Projekt.“

Orel Mangala Eigentlich hatte es gar nicht schlecht begonnen für den Belgier beim Premier-League-Aufsteiger Nottingham Forest: Am zweiten Spieltag dieser Saison stand Mangala erstmals im zentralen Mittelfeld in der Startelf und gewann mit seinem neuen Team gegen West Ham United mit 1:0.

Eine Woche später kam dann aber der Rückschlag: Im Auswärtsspiel beim FC Everton (1:1) Mitte August musste der 24-Jährige kurz nach der Pause mit Oberschenkelproblemen vom Feld – und fehlt dem derzeitigen Vorletzten seitdem. Vergangene Woche stieg er zwar wieder ins Training ein, erlitt aber seinem Trainer Steve Cooper zufolge einen „kleinen Rückschlag“.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Muskulatur Mangala zum Pausieren zwingt. Dem VfB fehlte er in der vergangenen Saison zwei Monate wegen eines Muskelbündelrisses, in der Spielzeit 2020/21 sogar drei Monate aufgrund eines Muskelfaserrisses. Für den belgischen Nationalspieler erhielten die Stuttgarter 13 Millionen Euro Sockelablöse zuzüglich möglicher Boni. Zudem beinhaltet der Vertrag eine Weiterverkaufsbeteiligung von 15 Prozent.

Darko Churlinov Seinen Ausfall machte der Neuzugang des englischen Zweitligisten FC Burnley selbst öffentlich: Für zwei Monate werde er aufgrund einer Verletzung nicht auf dem Rasen stehen können, schrieb der Mazedonier im sozialen Netzwerk Instagram: „Ich werde alles geben, um so schnell wie möglich wieder zurück zu sein.“ In diesem Jahr wird er damit aber aller Voraussicht nach nicht mehr spielen: Mitte November beginnt eine längere Liga-Pause aufgrund der WM, für die Churlinov mit Nordmazedonien nicht qualifiziert ist.

Weshalb der 22-Jährige so lange ausfällt, wollten weder er noch sein Trainer Vincent Kompany auf Nachfrage erläutern. Fest steht: Verletzungsanfällig war Churlinov bislang eigentlich nicht, abgesehen von einer einmonatigen Pause in der Vorsaison wegen Schulterproblemen fehlte er in den vergangenen Jahren nie über einen längeren Zeitraum. In England wollte Churlinov eigentlich als Stammspieler durchstarten, nachdem er sich beim VfB nach seiner Rückkehr vom FC Schalke 04 nicht mit der Rolle als Einwechselspieler hatte anfreunden können.

„Wir hätten Darko gerne weiter bei uns gesehen, gleichzeitig können wir aber seinen Wunsch nach mehr Spielzeit nachvollziehen“, hatte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat Mitte August über den Siegtorschützen in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Dynamo Dresden (1:0) gesagt. Allerdings hatte Churlinov die gewünschte Einsatzzeit auch in Burnley vor seiner Verletzung nicht wirklich bekommen: Drei Mal wurde er eingewechselt, in der Startelf stand er nie. Der VfB erhielt für den offensiven Außenspieler 3,25 Millionen Euro Ablöse, die sich durch Boni auf bis zu fünf Millionen summieren können.