Markus Baur (re., neben Johannes Bitter): Der ehemalige Trainer des TVB Stuttgart übernimmt ab sofort Frisch Auf Göppingen und feiert am Donnerstag gegen den HSV ein Wiedersehen mit Bitter. Foto: Baumann//Hansjürgen Britsch

Es kommt Bewegung in die Trainerfrage bei Frisch Auf Göppingen. Nach Informationen unserer Redaktion hat sich der Handball-Bundesligist von Hartmut Mayerhoffer getrennt. So geht es in Zukunft weiter.

Der 34:24-Kantersieg im vierten Hauptrundenspiel in der European League am Dienstagabend in der EWS-Arena gegen Tatran Presov half Hartmut Mayerhoffer auch nicht mehr: Der Trainer hat bei Frisch Auf Göppingen keine Zukunft mehr. Nach Informationen unserer Redaktion hat sich der Handball-Bundesligist von dem 53-Jährigen, der 2018 von der SG BBM Bietigheim nach Göppingen gekommen war, getrennt. Er wird schon beim Heimspiel an diesem Donnerstag (18.05 Uhr/EWS-Arena) gegen den HSV Hamburg nicht mehr auf der Bank sitzen. Am Mittag bestätigte der Verein den Trainerwechsel in einer Pressemitteilung.

Zuletzt hatte Frisch Auf vier Bundesligaspiele hintereinander verloren. Das Abrutschen des Vorjahresfünften auf den drittletzten Platz (7:21 Punkte), mit nur noch einem Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, ließ die Verantwortlichen des Traditionsclubs reagieren – nach langem Zögern. Die Entscheidung war offenbar schon vor dem Auftritt auf der internationalen Bühne gegen das zweitklassige Team aus der Slowakei gefallen.

Die Nachfolge von Mayerhoffer tritt Markus Baur an. Er wird bereits an diesem Mittwochnachmittag das Training leiten. Der Europameister von 2004 und Kapitän der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 2007 trainierte in der Bundesliga den TBV Lemgo und den TuS N-Lübbecke, in der Schweiz war er für Pfadi Winterthur und die Kadetten Schaffhausen tätig, von 2012 bis 2016 betreute der gebürtige Meersburger zudem die deutsche Junioren-Nationalmannschaft.

Seit seinem Rauswurf beim TVB Stuttgart im Februar 2018 war der frühere Spielmacher ohne Trainer-Engagement. Er arbeitete seitdem für ein Immobilienunternehmen aus Fellbach als Projektleiter im Bereich Sport und Gesundheit. Zudem fungiert er als Co-Kommentator bei großen Handballturnieren für das ZDF, so auch bei der WM im kommenden Januar in Polen und Schweden.

Zunächst aber wird seine komplette Konzentration Frisch Auf gelten: Der 51-Jährige wird bereits am Donnerstag gegen den Tabellen-Zehnten HSV Hamburg auf der Bank sitzen und versuchen, die Wende herbeizuführen. In der Partie gegen den Vorjahres-Aufsteiger gibt es dann ein Wiedersehen mit Torwart Johannes Bitter, den er beim TVB Stuttgart trainierte und mit dem er 2007 als Teamkollege den WM-Titel holte, genauso wie mit dem aktuellen HSV-Coach Torsten Jansen,dem damaligen Linksaußen der deutschen Nationalmannschaft. Von den Beteiligten war zum Trainerwechsel am Mittwochvormittag zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. In der später folgenden Pressemitteilung teilt Geschäftsführer Gerd Hofele mit: „Trotz der professionellen Arbeitsweise sind die Ergebnisse nicht eingetreten. Daher sehen wir uns jetzt zu einer Veränderung gezwungen. Die Konsequenz eines Trainerwechsels trifft uns hart, war aber jetzt aus unserer Sicht unausweichlich.“

Noch sechs Spiele 2022

Nach der Schlüsselpartie gegen den HSV stehen für Frisch Auf im Jahr 2022 noch zwei Europapokalspiele gegen die Kadetten Schaffhausen auf dem Programm (6. Dezember/daheim und 13. Dezember/auswärts) sowie die Bundesligaspiele bei den Rhein-Neckar Löwen (11. Dezember), gegen die TSV Hannover-Burgdorf (18. Dezember) und beim SC Magdeburg (26. Dezember).