Fridays for Future hat in den vergangenen Wochen immer wieder zu Demos und anderen Aktionen aufgerufen. Foto: dpa/Anette Riedl

Die Klimabewegung Fridays for Future hat für diesen Freitag zu einem Zentralstreik in Frankfurt am Main aufgerufen. Einer, der dabei ist, erklärt, worum es geht.

Suttgart - „Der IPCC hat gezeigt, dass wir sofort handeln müssen“, steht auf der Ankündigung des Zentralstreiks von Fridays for Future bei Instagram. Für diesen Freitag hat die Klimagerechtigkeitsbewegung dazu aufgerufen, nach Frankfurt zu reisen. Marius Schweizer, 21, Physik-Student aus Stuttgart, ist bei dem Protest dabei – und erklärt, worum es geht.

Warum wird an diesem Freitag in Frankfurt demonstriert?

Es werden von überall aus Deutschland Lokalgruppen von Fridays for Future nach Frankfurt fahren. Wir greifen störend in den Alltag der Banken ein, die trotz der Klimakrise weiter Profit auf Kosten von Mensch und Natur machen. Wir wollen sie daran erinnern, dass ein grüner Anstrich nicht ausreicht, sondern dass sie klimaschädliche Investitionen stoppen müssen. Unendliches Wachstum kann es auf einem endlichen Planeten nicht geben.

Hängt die geplante Kundgebung auch mit dem Bericht des Weltklimarats IPCC zusammen, der vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde?

Der Streik war schon vorher geplant. Der Bericht zeigt aber, dass wir gerade an einem wichtigen Kipppunkt stehen. Bisher sehen wir darauf keine angemessene Reaktion – das ist ernüchternd. Die Frage ist jetzt: Stellen wir uns der Verantwortung? Transformieren wir unsere Wirtschaft, die noch auf Kohle basiert, und den Finanzsektor? Uns ist auch wichtig zu betonen, dass die Zukunft offen ist. Es hieß, dass die 1,5 Grad Erderwärmung schon 2030 erreicht sein könnten. Das ist aber noch nicht ausgemacht. Noch haben wir durchaus die Chance, umzusteuern.

Was bedeutet das für die kommenden Wochen vor der Bundestagswahl?

Die nächsten Wochen sind wichtig. Eigentlich hätten Politik und Parteien schon längst handeln müssen. Das ist bislang aber nicht der Fall. Am 24.09 gehen wir weltweit auf die Straße, um Klimagerechtigkeit einzufordern. Die Regionen, die am wenigsten zur Katastrophe beigetragen haben, leiden jetzt schon am heftigsten darunter.