Künftig sollen Reisende mit der Bahn von Freiburg (im Bild) ins französische Colmar fahren können. Foto: picture alliance / dpa/Rolf Haid

Bis 1945 gab es eine Eisenbahnverbindung zwischen Freiburg und Colmar. Diese soll nun reaktiviert werden. Das Projekt ist eines von 15 vorrangigen Vorhaben der deutsch-französischen Zusammenarbeit.

Freiburg - Nach der Abschaltung des umstrittenen Atomkraftwerks im elsässischen Fessenheimplanen Frankreich und Deutschland ein gemeinsames Verkehrsprojekt. Die 1945 stillgelegte Bahnstrecke von Freiburg ins elsässische Colmar solle wiederbelebt werden, teilten die beiden Länder am Mittwoch mit. Hierfür sei eine gemeinsame Finanzierungsvereinbarung getroffen worden. Die Reaktivierung der Eisenbahnstrecke sei nun eines von 15 vorrangigen Vorhaben der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Eine erste binationale Studie habe bestätigt, dass das Vorhaben machbar sei. Die Baukosten wurden auf 235 bis 275 Millionen Euro geschätzt.

Auf dieser Grundlage werde nun weiter geplant, hieß es. Die Planungskosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro teilen sich Frankreich und Deutschland. Beteiligt auf deutscher Seite sind der Bund und das Land. Ergebnisse der Planungen soll es Ende 2022 geben.

Atomkraftwerk war vor einer Woche vom Netz gegangen

„Mit der Finanzierungsvereinbarung gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt für die Planung eines grenzüberschreitenden Schienenprojektes“, sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Die geplante grenzüberschreitende Bahnlinie stärke die Region und öffne neue wirtschaftliche Perspektiven.

Das Atomkraftwerk Fessenheim, direkt an der Grenze zu Deutschland, war in der Nacht zum Dienstag endgültig vom Netz gegangen. Im Gegenzug haben Frankreich und Deutschland vereinbart, in der Region um Fessenheim einen deutsch-französischen Gewerbepark zu errichten und die Bahnlinie Freiburg-Colmar zu reaktivieren.