Die Frankfurter Buchmesse ist ein Forum der Meinungsfreiheit. Doch die lässt sich trefflich missbrauchen, beobachtet Stefan Kister.
So wie sich an Weihnachten sonst eher verwaiste Kirchen füllen, konvertieren vor einer Buchmesse alle zu Leseratten und Buchaktivisten. Wenn an diesem Dienstagabend in Frankfurt das weltweit größte Branchentreffen eröffnet wird, hat das etwas von einem säkularisierten Hochamt, bei dem in einfallsreichen Redenstafetten die Grundlagen einer friedlichen, offenen, aufgeklärten Gemeinschaft beschworen werden. In der Mitte, gewissermaßen der Krippe, liegt die Meinungsfreiheit. Nie allerdings ist sie einem so nackt und bloß erschienen wie in diesen Tagen.
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