Volker Wissing bekommt ein Päckchen mit Briefen, die nach dem furchtbaren Esslinger Unfall, bei dem eine Mutter und ihre Kinder getötet wurden, ein Tempolimit fordern. Foto: dpa/Michael Kappeler

Der Verkehrsunfall mit drei Toten in der Esslinger Pliensauvorstadt ist Anlass für eine Briefaktion. In Schreiben an Bundesverkehrsminister Volker Wissing berichten Menschen von ihnen bekannten Unfallopfern und fordern ein Tempolimit.

Den Unfall vom 22. Oktober, bei dem auf dem Gehweg in der Esslinger Weilstraße eine Mutter und ihre beiden Kinder getötet wurden, nehmen Parents Esslingen, Verkehrsclub Deutschland und BUND zum Anlass für ein Nikolauspaket an Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Es enthält die Schreiben von knapp 100 Menschen über Freunde und Angehörige, die im Straßenverkehr ums Leben kamen oder schwer verletzt wurden. Viele Briefe enthalten die dringende Bitte nach Einführung eines Tempolimits auf allen Straßen.

„Der Unfall zeigt die ganz reale Gefahr, dass es jede große und kleine Person jederzeit treffen kann, selbst dann, wenn sie sich komplett richtig im Straßenverkehr verhält“, sagt Anne Newball Duke von den Parents for Future Esslingen. In vielen Städten, darunter auch in Esslingen, gab es am 17. November, dem weltweiten Gedenktag für Verkehrsunfallopfer, Mahnwachen mit Kreuzen, Schildern und Plakaten für das Tempolimit. Die Aktionen fanden so viel Resonanz, dass sich daraus die Aktion „Nikolauspost“ entwickelte.

Ulrike Hübner aus Bremen stellt in ihrem Brief die beklemmende Frage: „Wer wird der oder die nächste sein, die sterben muss? Schließlich stirbt alle drei Stunden ein Mensch auf deutschen Straßen.“