Schickes Outfit: Der neue Ford Kuga, hier als Plug-in-Hybrid. Foto: Stuart G W Price www.S-P.tv

Ford hat die dritte Generation des Kuga auf den Markt gebracht: Das kompakte SUV kommt ziemlich schick daher und punktet mit vielen Features.

Esslingen - Wenn Ford hierzulande ein neues Modell ankündigt, dann kann schon noch gut ein Jahr ins Land ziehen, bis das Auto bei den hiesigen Händlern ist. Das gilt auch für die dritte Generation des Kuga, die lange auf sich warten ließ, weil erst der heimatliche US-Markt bedient wurde und wohl auch Corona die Markteinführung verzögert hat. Aber das Warten hat sich zumindest für Ford-Interessierte gelohnt: Das kompakte SUV kommt ziemlich schick daher – und ist außer mit Benzin- und Dieselmotoren auch in drei Hybrid-Versionen verfügbar. Das Basismodell hat einen Benziner mit 120 PS unter der Haube und ist ab 26 550 Euro erhältlich.

Der Kuga hat 2008 den Ford Maverick abgelöst – und ist mittlerweile neben dem Focus und dem Fiesta zum markeninternen Bestseller mutiert. Seit seinem Debüt hat Ford in Europa bereits mehr als eine Million Kugas abgesetzt. Konkurrenten, beziehungsweise vergleichbare Größen sind etwa der VW Tiguan und der Mazda CX-5. Der Kuga punktet nicht nur äußerlich sondern beispielsweise auch mit seiner verschiebbaren hinteren Sitzreihe. Je nach Anzahl der Passagiere hat man entweder viel Beinfreiheit oder ein Mehr an Laderaum, dessen Volumen zwischen 475 und respektablen 645 Litern beträgt. Nach Umklappen der Rückbank sind es bis zu 1534 Liter.

Wer den Kuga für einen eventuellen Kauf konfigurieren will, muss sich viel Zeit nehmen: Gleich sieben Ausstattungslinien und zahlreiche Antriebe sind für das 4,62 Meter lange SUV verfügbar. Los geht es mit den reinen Verbrennern, zwei Benzin- und zwei Turbodiesel, die 120 und 150 PS beziehungsweise 120 und 190 PS leisten. Die Mildhybrid-Version (ab 32 850 Euro) wiederum ist mit einem 48-Volt-System und einem integrierten Starter-Generator ausgerüstet, der 11,5 kW/16 PS leistet und den 110 kW/150 PS starken Turbodiesel unterstützt.

Der Plug-in-Hybrid (auch PHEV genannt) umfasst einen 2,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner (152 PS) sowie einen elektrischen Generator und eine Lithium-Ionen-Batterie mit 14,4 kWh. Die gemeinsame Systemleistung von 166 kW/ 225 PS wird über ein stufenloses CVT-Automatikgetriebe auf die Straße gebracht. Rein elektrisch kann der Kuga Plug-in-Hybrid laut Ford bis zu 56 Kilometer (WLTP-Messung) zurücklegen.

Vier unterschiedliche Fahrprogramme stehen zur Wahl, die darüber entscheiden, wie und wann die verfügbare Akku-Ladung genutzt wird. Der Fronttriebler erreicht bis zu 200 km/h und beschleunigt in 9,2 Sekunden von null auf Tempo 100. Der Einstiegspreis beträgt rund 40 000 Euro, wobei es sich nach Abzug der Förderprämie laut Bafa auf 33 403,36 Euro reduziert.

Die vor kurzem nachgeschobene Vollhybrid-Version des Kuga wiederum ist ab 36 798 Euro erhältlich. Ford kombiniert dabei den vorgenannten Benziner mit einem batteriebetriebenen Elektromotor und kommt damit auf eine Systemleistung von 140 kW (190 PS). Der 152-PS-Benziner wird von einem Elektromotor mit 125 PS unterstützt. Laut Ford ist damit eine Gesamtreichweite von bis zu 1000 Kilometern möglich. Der Benzinverbrauch wird mit 5,4 Litern angegeben.

Wer keinen beziehungsweise erschwerten Zugang zu einer Außensteckdose, Wallbox oder einer Ladestation hat, für den sind Vollhybrid-Versionen überlegenswert, denn zum Aufladen der Batterien wird keine externe Stromquelle benötigt. Sie wird ausschließlich während der Fahrt aufgeladen, durch Bremsen und beim Ausrollen. Eigentlich eine bequeme Sache. Allerdings werden Vollhybrid-Modelle im Gegensatz zu reinen Elektrofahrzeugen und Plug-in-Hybrid-Versionen nicht gefördert.

Was die meisten SUV-Konkurrenten nicht haben, das hat der Kuga, nämlich Allradantrieb (serienmäßig) – und zwar einen mit künstlicher Intelligenz. So wird die Motorkraft bei guten Wetterbedingungen allein an die Vorderräder gelenkt. Gegenüber permanent aktiviertem Allrad-Antrieb werde damit laut Ford eine Kraftstoff-Einsparung von 6,5 Prozent erreicht. Wird die Fahrbahn schlüpfrig, aktiviert sich der Allradantrieb in Sekundenbruchteilen automatisch.

Der Kuga, der in Nordamerika Escape heißt, wird für den europäischen Markt in Valencia gebaut. 2021, seinem ersten vollen Verkaufsjahr, dürfte er Ford hierzulande helfen, den Marktanteil wieder zu steigern. 2020 sind die Kölner nämlich mit 194 250 Pkw-Neuzulassungen auf einen Marktanteil von 6,7 Prozent abgerutscht (2019 waren es noch 7,8 Prozent). Unter dem Einfluss der Corona-Pandemie sank der Fahrzeugabsatz um 85 469 Neufahrzeuge und lag um 1,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahr.