Dunkelgraue Stelen beherbergen die neue Überwachungstechnik. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Zum symbolträchtigen Startdatum, ein Jahr nach der Krawallnacht, steigt die Polizei in die Videoüberwachung in Stuttgart ein. Die ersten Standorte sind nun bekannt.

Stuttgart - Das Startdatum ist symbolträchtig: Fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Krawallnacht vom 20. auf den 21. Juni 2020 gehen in der Stuttgarter Innenstadt am Samstag die ersten Überwachungskameras in Betrieb. In einem ersten Schritt des in der Folge der Randale in der City beschlossenen Programms werden der Bereich des Eckensees im Oberen Schlossgarten und der Schlossplatz vom Hof des neuen Schlosses aus in den Blick genommen. Fünf Kameras stehen zur Verfügung, in der Nacht zum Sonntag sollen drei davon laufen. Die Bilder kann die Polizei live abrufen.

Die Polizei nutzt Kameras des Finanzministeriums

Die Kameras, graue schlanke Stelen mit Rundumblick, hat das Finanzministerium Baden-Württemberg aufgestellt. 180 000 Euro haben sie gekostet, teilt ein Sprecher der Behörde mit. Das Ministerium hat schon länger sein Gebäude überwacht, weil es dort aufgrund des veränderten Ausgehverhaltens seit ein paar Jahren zu Vandalismus, Sachbeschädigungen und Verunreinigungen gekommen war. Jene Kameras durften aus rechtlichen Gründen aber nur auf das Gebäude gerichtet sein. Mit den neuen kann nun auch der öffentliche Bereich in den Blick genommen werden.

Die Überwachung ist Teil der Konsequenzen aus der Krawallnacht

Die Videoüberwachung ist einer der zehn Punkte, welche die Sicherheitspartnerschaft von Stadt und Land vergangenen Sommer kurz nach der Krawallnacht für Stuttgart beschlossen haben. Sie soll auch auf den Kleinen Schlossplatz und die Klett-Passage ausgedehnt werden. Dazu laufe aktuell eine technische Machbarkeitsstudie. Wann die weiteren Kameras kommen, steht noch nicht fest.