Im November und Dezember haben sich so viele Stuttgarter für eine Wärmepumpe entschieden wie im gesamten ersten Halbjahr 2024. Die selbst gesetzten Ziele verfehlt die Stadt dennoch deutlich.
Aus Sicht der Stadt Stuttgart gingen die Statistikbalken zum Jahresende hin in die richtige Richtung. Im November und Dezember sind in Stuttgart fast so viele Zuschüsse für eine Wärmepumpe beantragt worden wie im gesamten ersten Halbjahr 2024. Es sei „eine deutliche Steigerung zum Jahresende hin“ erkennbar, resümiert Harald Knitter, ein Sprecher der Stadt.
Im November seien demnach bei der Stadt 39 Anträge auf eine Förderung eingegangen, im Dezember sogar 53. Bis dahin waren die Zahlen im Jahresverlauf nie über 30 im Monat geklettert. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 103 Zuschüsse beantragt, im gesamten Jahr waren es 305.
Abgesehen von diesem Aufwärtstrend gegen Ende des Jahres sind die Zahlen weit von dem entfernt, was die Stadt Stuttgart eigentlich laut ihrer Wärmeplanung jährlich an neuen Wärmepumpen anpeilt: Um das Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden, zu erreichen, sind demnach eigentlich 3500 Wärmepumpen im Jahr nötig. Die tatsächliche Umsetzung beläuft sich daran gemessen auf nicht einmal zehn Prozent.
Bleibt die Förderung nach der Bundestagswahl?
Ob sich der Trend zu mehr Wärmepumpen auch Anfang 2025 fortsetzen wird, muss sich weisen. Denkbar ist, dass sich viele Menschen die Bundesförderung für den Heizungstausch sichern wollen – weil unklar ist, wie es damit nach der Bundestagswahl am 23. Februar weitergeht. Bis zu 70 Prozent an Zuschüssen gewährt der Bund aktuell, anrechenbar sind allerdings nur Investitionskosten von 30 000 Euro.
Von der Stadt Stuttgart gibt es noch etwas obendrauf. Das Wärmepumpen-Programm gewährt Hauseigentümern je nach Nennleistung des Geräts zwischen 2500 Euro (kleiner als 30 kW) und 20 Prozent der Bruttoinvestitionskosten (ab 50 kW).