Die geplante neue Flugroute Richtung Süden sorgt derzeit für Diskussionen. Foto: dpa/Boris Roessler

Eine neue Flugroute ab Stuttgart Richtung Süden wird kontrovers diskutiert. Waldenbuchs Bürgermeister Michael Lutz will das Gastrecht seiner Stadt in der Fluglärmkommission prüfen.

Waldenbuch - Bezüglich der Gewährung eines Gastrechtes für die Stadt Waldenbuch in der Fluglärmkommission des Landes will Waldenbuchs Bürgermeister Michael Lutz zunächst prüfen, ob seine Stadt besagtes Gastrecht tatsächlich erhält. Das Verkehrsministerium hatte am Montag mitgeteilt, dass die Kommunen Nürtingen, Wolfschlugen, Plochingen, Aichtal und Waldenbuch – anders als Altbach und Deizisau – nicht als neue Mitglieder in die Kommission berufen werden könnten, die über die geplante neue Abflugroute für den Flughafen Stuttgart diskutieren und eine Empfehlung an die entscheidenden Behörden, die Deutsche Flugsicherung und das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung, abgeben soll. „Bei Themen wie der jetzt diskutierten neuen Flugroute kann diesen Gemeinden aber durch den Vorsitzenden der Fluglärmkommission ein Gastrecht gewährt werden“, hatte das Verkehrsministerium mitgeteilt.

„Sie dürfen davon ausgehen, dass ich mich gerade beim Ministerium dafür interessiere, ob dieser Sachverhalt stimmt“, sagte Michael Lutz auf Anfrage unserer Zeitung. Träfe dies zu, dann würde das „bedeuten, dass die Stadt Waldenbuch mit einem Gaststatus in der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission dabei sein würde“, so Lutz. Dies würde der Beschlusslage des Waldenbucher Gemeinderates entsprechen. Lutz kündigte unserer Zeitung gegenüber an, die Angelegenheit vor der nächsten Sitzung der Fluglärmkommission am 7. März zunächst mit dem Gemeinderat besprechen zu wollen: „Dann könnte ich Ihnen Bescheid geben, ob wir seitens der Stadt mit diesem Zwischenergebnis zufrieden wären.“ Lutz weiter: „Wenn man einen Gaststatus bekommt, dann geht man als Gast hin.“

Zunächst ein Antrag auf Mitgliedschaft

Die geplante neue sogenannte TEDGO-Flugroute Richtung Süden, das diesbezügliche Lärmgutachten und die Neuaufnahme von Deizisau und Altbach in die Fluglärmkommission sorgen derzeit auch deshalb für Diskussionen, weil die beiden Kommunen sich von der neuen Route Entlastung versprechen und dafür sind. Auch der Vorsitzende der Kommission, Ostfilderns Oberbürgermeister Christof Bolay, geht aufgrund erster Ergebnisse des Lärmgutachtens von „Verschiebungen im Promillebereich“ aus (wir berichteten). Andere Kommunen und Initiativen befürchten eine Mehrbelastung und sind gegen die neue Route: „Das Fluglärmgutachten verharmlost die Folgen der geplanten Routenänderung“, findet die Schutzgemeinschaft Filder.

Waldenbuch hatte zunächst einen Antrag auf Aufnahme als Mitglied in die Fluglärmkommission beim Verkehrsministerium gestellt. Da die Stadt laut einer ersten Rückmeldung der Behörde jedoch nicht direkt vom Fluglärm betroffen sei, hoffte sie daraufhin auf die Gewährung eines Gaststatus. „Wenn Richtung Osten Flugverschiebungen denkbar sind, könnte das auch in Richtung Westen künftig passieren“, sagte Bürgermeister Michael Lutz.