Am Check-in-Schalter bildeten sich vor den Abflügen lange Schlangen. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Wer würde nicht gerne das Regenwetter der vergangenen Tage gegen Sonne und Strand tauschen? Die Urlauber am Stuttgarter Flughafen zumindest freuten sich sichtlich über ihre Reise ins Warme. Die meisten Passagiere starteten vor Pfingsten nach Mallorca – trotz der Coronapandemie.

Stuttgart - Endlich raus aus dem verregneten Alltag und ab in die warme Ferne – darauf freuen sich die Reisenden am Stuttgarter Flughafen besonders. Die meisten führt der diesjährige Pfingsturlaub nach Mallorca. „Am Freitag und Samstag fliegen die meisten Menschen mit jeweils sechs Flügen nach Palma de Mallorca“, teilt der Pressesprecher des Stuttgarter Flughafens, Johannes Schumm, auf Anfrage mit.

Ausgelassene Freude vor dem Abflug

Kein Wunder also, dass die Schlangen am Check-in-Schalter vor Terminal 3 am Freitag gut gefüllt sind. Von dort aus starten die Urlauber in Richtung Spanien. Einer von ihnen ist Markus Seiert. Der 41-Jährige fliegt für vier Tage gemeinsam mit drei weiteren Mitreisenden nach Mallorca. Seine Freude darüber kann nicht einmal die Pandemie bremsen: „Wir halten uns an die Bestimmungen“, sagt er. „Deshalb sehe ich kein Problem darin zu fliegen. Die Inzidenzen in Mallorca sind sehr niedrig“, so Seiert weiter. „Außerdem hat sogar der Bierkönig wieder offen – also kann der Urlaub nur gut werden“, wirft Leonardo Broccolo, ein Mitreisender von Seiert, ein. Die Zusatzkosten wegen des Tests seien zwar ärgerlich, aber „was soll’s, wir fliegen jetzt nach Malle“, ruft Broccolo enthusiastisch.

Reisen unter besonderen Bedingungen

Die gute Stimmung unter den Urlaubern erweckt den Eindruck, als sei alles ganz normal. Doch der Flugverkehr und das Reisen bleiben aufgrund der Coronapandemie eingeschränkt. Der Flugverkehr an Pfingsten erreicht laut Flughafen-Pressesprecher Schumm nur etwa zehn Prozent der Auslastung unter normalen Bedingungen. Zudem muss jeder, zumindest wer in diesen Tagen nach Spanien einreisen möchte, einen negativen PCR-Test vorlegen.

Für Pauline Frey und Niklas Ehinger stellte dies jedoch genauso wie für viele andere Reisenden an diesem Tag kein Hindernis dar. Durch den Test würden sie sich auch sicherer fühlen. „Da theoretisch alle getestet sind, sehe ich kein großes Risiko“, so Frey. Dass eine Infektion trotzdem nicht ausgeschlossen ist, dessen sei sie sich durchaus bewusst. „Trotzdem haben wir kein schlechtes Gewissen“, erklärt die 23-Jährige. „Es hat sich etabliert, Reisende zu verurteilen, aber das finde ich nicht gut“, so Frey weiter. Sie freue sich auf Erholung und auf das gute Wetter in Spanien. Den Coronatest nehme sie dafür gerne in Kauf. Der Nutzen sei schließlich höher als der Aufwand.