Nach dem sechstägigen Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Discover zeigt sich die Airline unbeeindruckt. Foto: imago/HEN-FOTO/Peter Henrich

Sechs Tage lang haben Crews des Lufthansa-Ferienfliegers Discover mit überschaubaren Auswirkungen gestreikt. Das Unternehmen sieht zunächst keinen Grund, seine Position zu ändern.

Nach dem sechstägigen Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Discover zeigt sich die Airline unbeeindruckt. „Wir sehen weiterhin keine Notwendigkeit auf politische Interessen und Machtspiele der Spartengewerkschaften einzugehen“, erklärt Discover-Chef Bernd Bauer. Die sechs Streiktage hätten deutlich gezeigt, dass der Großteil der Mitarbeitenden die Passagiere nicht enttäuschen wolle. Im Schnitt konnten vier von fünf Flügen mit eigenem Personal an den Start gebracht werden. Der Streik war am Sonntagabend zu Ende gegangen. 

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) wertet den Streik hingegen als Erfolg und als ersten Schritt zum Abschluss eines nachhaltigen Vergütungs- und Manteltarifvertrags. Die Beschäftigten seien trotz Einschüchterungsversuchen seitens des Arbeitgebers für ihre Interessen eingetreten. „Sie wollen sich selbst aussuchen, wer ihre Tarifbedingungen aushandelt. (...) Am Ende werden wir uns durchsetzen,“, erklärt VC-Präsident Andreas Pinheiro. Man sei jederzeit zur Wiederaufnahme der Verhandlungen bereit. 

Mit den Streiks wollen die im Lufthansa-Konzern verwurzelten Spartengewerkschaften VC und Ufo eigene Tarifverträge durchsetzen, nachdem das Management sich mit der Konkurrenz von Verdi auf ein Vertragswerk geeinigt hat. Verdi repräsentiere nur wenige Piloten und Flugbegleiter im Unternehmen, heben Ufo und VC hervor. Bauer kündigte hingegen an, sich nun schnell auf die Umsetzung der mit Verdi abgeschlossenen Verträge zu fokussieren. Der 2021 gegründete Ferienflieger Discover Airlines hat bislang 27 Maschinen, mit denen er Urlaubsziele in Europa und Übersee anfliegt. An Bord arbeiten rund 1.900 Menschen.