Das Feuerwerk der Familie Pagano aus Italien hat die Jury überzeugt. Foto: Hubert Hartmann

37 000 Gäste an drei Festivaltagen: Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz der Flammenden Sterne im Scharnhauser Park.

Magische Feuergesichter und zarte Flammenblüten haben die Pyrotechniker der Familie Pagano aus Neapel zum Abschluss der Flammenden Sterne im Scharnhauser Park an den Himmel gezaubert. Dazu erklang italienische Rockmusik. Mit diesem ebenso filigranen wie temperamentvollen Abschluss setzen sich die Gäste aus Italien gegen die Konkurrenten aus Deutschland und Österreich durch, die die Himmelsschauspiele an den beiden vorangegangenen Tagen inszeniert hatten.

37 000 Besucherinnen und Besucher kamen an den drei Tagen zu dem Festival, das nach zweijähriger coronabedingter Pause zum 18. Mal stattfand. Los ging es am Freitag mit den Österreichern, am Samstag startete ein deutsches Team um den Chef-Pyrotechniker Joachim Berner. „Die Atmosphäre war an allen drei Tagen wunderbar“, schwärmt die Veranstalterin Carina Speidel, die Geschäftsführerin der MCE Ideenschmiede aus Leinfelden-Echterdingen. Zwar hatte es am Freitag Probleme mit der bargeldlosen Bezahlung über das Smartphone gegeben, weshalb manchem Gast manche Bar unzugänglich blieb. „Da bildeten sich lange Schlangen. Deshalb haben wir nachgesteuert, und am zweiten Abend war überall wieder Barzahlung möglich“, sagt Speidel.

Probleme mit der bargeldlosen Bezahlung

„Die Organisation hat sehr gut geklappt“, lobte der Erste Bürgermeister Rainer Lechner die Veranstalter, die Polizei und die Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes sowie die Jugend des Technischen Hilfswerks. Die Feuerwehr war wegen der anhaltenden Trockenheit verstärkt im Einsatz, doch da es am Freitag vor dem Beginn des Spektakels stark geregnet hatte, war das Gras feucht und die Gefahr etwas gemildert. Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) trugen mit Ordnungskräften an den Haltestellen zu einem reibungslosen Ablauf bei.

Besonders erfreut war Lechner darüber, dass beim Einlass und an den Bars Vereine aus Ostfildern und Neuhausen geholfen haben. „Sie haben den Personalmangel in der Gastronomie abgefedert“, sagte er. Und trotz der vielen Festivalgäste habe alles reibungslos geklappt. „Viele haben mir zurückgemeldet, wie schön sie die Flammenden Sterne finden und dass das Festival für sie wichtig ist.“ Damit wird das ehemalige Gartenschaugelände belebt. Nicht zuletzt sei das Festival für das Image der Stadt wichtig: „Die Strahlkraft reicht weit über die Region hinaus.“

Das Festival ist für die Menschen wichtig

Der Vertrag mit den Veranstaltern läuft laut Lechner noch bis 2023. Danach werde über eine Fortführung diskutiert. Für die Veranstalterin Carina Speidel ist klar, dass sie das Festival darüber hinaus verlängern möchte: „Die Flammenden Sterne haben in Ostfildern Tradition.“ Dass so viele Menschen „zu Fuß kommen, manche sogar mit Bollerwagen“, zeige ihr, dass die Veranstaltung in der Stadt starken Rückhalt habe.

Doch wegen der Trockenheit und der Feinstaubbelastung geraten Feuerwerksveranstaltungen seit Jahren in die Kritik. Speidel verweist in diesem Zusammenhang auf Gutachten, die belegten, dass die Feinstaubbelastung geringer sei als angenommen. Und wegen der Trockenheit habe man die Feuerwehr frühzeitig ins Boot geholt.

Illuminierte Bürgergärten

Die Atmosphäre war jedenfalls entspannt: Kinder tobten auf dem Wasserspielplatz, die Bürgergärten waren farbenfroh illuminiert, und Bands wie die Flippmanns aus Filderstadt steuerten die passende Musik bei. Nachdem die Familie Pagano am Sonntag ihre Feuerwerkskunst in den Himmel gezeichnet hatte, tagte die Jury und kürte das Familienunternehmen zum Sieger.