Wie 2020 findet die First-Job-Messe wieder unter Pandemiebedingungen statt. Foto: Lg//Iannone

Die Corona-Pandemie macht die Berufswahl nicht einfacher. Eine Möglichkeit, direkt mit Ausbildungsbetrieben in Kontakt zu kommen, bietet sich nun bei der First-Job-Messe in den Wagenhallen in Stuttgart. Warum lohnt sich der Besuch und was gilt es zu beachten?

Stuttgart - Welcher Beruf passt zu mir? Und zu wem passe ich? Diese Fragen stellen sich vielen Schülerinnen und Schülern aus den Abschlussjahrgängen jedes Jahr neu. Das Ausbildungsjahr startet traditionell im Herbst. Wer sich frühzeitig kümmert, ist im Vorteil. Allerdings erschwert die Coronapandemie die berufliche Orientierung. In dieser Woche bietet sich jedoch jungen Interessierten die seltene Gelegenheit zur direkten Kontaktaufnahme mit Unternehmen. In den Stuttgarter Wagenhallen findet an diesem Freitag und Samstag, 24. und 25. September, die Ausbildungsmesse First Job der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten statt. Der Überblick:

Warum lohnt der Besuch?

„Durch die große Anzahl von ausstellenden Unternehmen und Institutionen bietet die First-Job-Messe jungen Menschen die Möglichkeit, sich nicht nur über die zahlreichen Angebote im Jobmarkt informieren zu können, sondern auch direkt, ohne große Hürden, in konkrete Gespräche mit den Anbietern zu kommen“, so Herbert Dachs, der Geschäftsführer der Medienholding Süd GmbH. Jeweils von 10 bis 16 Uhr präsentieren sich am Freitag und Samstag in den Wagenhallen an die 50 Aussteller und informieren über ihre Ausbildungsangebote – insgesamt über mehr als 120 Berufe. Der Eintritt ist an beiden Tagen kostenlos.

Wer ist dabei?

Vertreten sind unter anderen öffentliche Arbeitgeber, wie Bundeswehr, Polizei oder die Landeshauptstadt Stuttgart, Automobilunternehmen, wie Mercedes Benz und Volkswagen, Banken, Einzelhandel und viele mehr. Piktogramme weisen den Weg, so dass man auf einen Blick sieht, wo etwas aus dem eigenen Interessensgebiet (darunter Soziales, IT oder kaufmännisch) geboten ist. Schirmherrin ist die Stuttgarter Agentur für Arbeit, die mit einem Stand vertreten ist. Deren Vorsitzende der Geschäftsführung, Susanne Koch, eröffnet die Ausbildungsmesse, die zum dritten Mal stattfindet. „Bei der Vielfalt an offenen Wegen und Möglichkeiten braucht es eine Richtung, ein Ziel oder einen alternativen Weg“, so Koch. Der Besuch der First-Job-Ausbildungsmesse könne zusätzliche, wichtige Impulse liefern.

Was für Aktionen gibt es?

Es lohnt, die eigene Bewerbung mitzubringen. Beim Stand der Agentur für Arbeit gibt es einen Bewerbungsmappencheck. „Wichtig ist, dass die Bewerbung ausgedruckt ist und nicht nur das Smartphone mitgebracht wird“, betont Nico Bosch, der Leiter Messen und Events der Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung. Bei einem „Azubi-Speed-Dating“ kann man unkompliziert mit den Ausstellern ins Gespräch kommen. Termine hierfür sind schon im Vorfeld buchbar unter https://firstjob.stzw.info, es sei aber auch möglich, spontan vorstellig zu werden, so Bosch. Hinzu kommt ein Vortragsprogramm: von Live-Schminken mit Tipps der Drogeriemarktkette dm über Infos zu den Freiwilligendiensten bei der Diakonie bis zu einem Erfahrungsbericht von IT-Auszubildenden bei Mercedes Benz. Eine halbe Stunde ist jeweils pro Beitrag angesetzt. Für die passende Atmosphäre auf der Messe sorgt der Discjockey DJ Cusher.

Wie sind die Coronaregeln?

Für den Besuch der Messe gilt die 3-G-Regel. Das heißt, die Besucherinnen und Besucher müssen entweder geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Wobei Schülerinnen und Schüler als getestet gelten. Sie sollten ein entsprechendes Ausweisdokument wie den Schülerausweis vorzeigen können. Wer sich testen lassen muss: Ein Antigen-Schnelltest darf nicht älter als 24 Stunden sein, für einen PCR-Test gilt die Marke 48 Stunden. Außerdem bittet der Veranstalter um die Einhaltung der Hygiene-Maßnahmen, darunter die Maskenpflicht und die Abstandsregel. Die Hallen würden kontinuierlich belüftet.

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Wie stehen die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt?

Immer noch gut. Zwar gab es laut Agentur für Arbeit in diesem Jahr ein Minus bei den gemeldeten Ausbildungsstellen. Aber: das Angebot ist weiterhin größer als die Nachfrage. 4165 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber aus Stuttgart und dem Landkreis Böblingen standen in diesem Jahr 5319 gemeldete Ausbildungsstellen gegenüber. Im Vorjahr seien es 6745 Stellen gewesen, der Rückgang betrage 21 Prozent und sogar 34 Prozent gegenüber 2019. Von den Stellen seien 1718 noch unbesetzt, 822 junge Menschen seien weiterhin auf der Suche, so die Agentur für Arbeit. Ein verspäteter Einstieg in die Ausbildung sei oft möglich. Entsprechend lohne sich auch für diejenigen, die mit einer Bewerbung bisher noch gezögert hätten, ein Messebesuch auf der First Job, so die Sprecherin der Agentur, Sibylle Eichhorn.