Geschäftsführer Michael Demuth und Personalleiterin Maren Alsch schauen sich die aus Rumänien gelieferten Kolbenstangen an, auf die das Unternehmen Hahn wegen der durch Corona verursachten Lieferengpässe zurückgreifen muss.Hahn Geschäftsführer Michael Demuth erklärt in der Werkhalle - individuell gefertigte Gasfedern ist die Spezialität des Mittelständlers. Foto: Marion Brucker

Während Corona in anderen Betrieben die Maschinen stillstehen ließ, brummte bei der Hahn Gasfedern GmbH in Aichwald das Geschäft. Jetzt steht der Mittelständler aber vor neuen Problemen.

Aichwald - Michael Demuth geht zügigen Schritts durch die Werkhalle. Der Geschäftsführer der Hahn Gasfedern GmbH bleibt stehen und begrüßt Mitarbeiter mit ihrem Namen. In der Halle werden Gasfedern aus Stahl oder Edelstahl hergestellt. Die sind in Küchenschränken, deren Türen sich nach oben aufklappen lassen, in Verkaufsständen, Campingwagen oder bei Deckluken in Jachten verbaut. Die Gasfedern sorgen dafür, dass sich beispielsweise mit zwei Stahlfedern von drei Kilogramm Gewicht problemlos zwei Zentner schwere Klappen oder Deckel öffnen lassen, erklärt der Geschäftsführer. Im Gegensatz zu hydraulischen Federn sind sie nicht mit Öl gefüllt, sondern komprimieren den Druck des Gases. „Sie sind steuerbar, was Kraft, Dämpfung und Geschwindigkeit anbelangt und ein Energiespeicher“, schwärmt Demuth über das Produkt der Firma. Zwar sei Hahn nicht der einzige auf dem Markt – weltweit gebe es schätzungsweise Tausende Hersteller, darunter allein in China rund 2000. Aber Hahn produziert nicht in Großserien, sondern konfiguriert die Gasfedern nach den Wünschen der mehr als 6000 Industriekunden. „Bei Stückzahlen zwischen eins und 5000 fühlen wir uns am wohlsten“, sagt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann.