Matchplaner will bei Suche nach Gegnern für Testspiele helfen. Doch die Trainer vom TSV Sickenhausen haben noch mehr in petto.
Über Sieg oder Niederlage können Sekunden entscheiden. Zeit ist ein rares Gut im Fußball – nicht nur auf dem Platz. „Die Ehrenamtlichen in den Vereinen haben wenig Zeit“, meint Paul Prochiner. Er und seine vier Sportsfreunde von Matchplaner waren früher Jugendtrainer beim TSV Sickenhausen, in einem Vorort von Reutlingen, heute ist Prochiner ein Trainer der Herrenmannschaft. Doch bei einem Projekt sind alle vier mit im Spiel – bei ihrem Start-up Matchplaner, einer Datenbank für Trainer.
„Wer einen Gegner für Testspiele sucht, kann sich bei uns registrieren und findet auf unserer Online-Plattform Vereine, die auch auf der Suche nach einem Gegner sind. Damit ersparen wir Trainern langes Suchen am Telefon oder per Mail“, erklärt Prochiner.
Gegründet 2021, erhielt Matchplaner bis Ende Juni Gelder aus Exist, einem Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministerium für Start-ups. Drei der Freunde bekamen jeweils 2500 Euro im Monat als Gehalt – der vierte verdient sein Geld in einem anderen Unternehmen und bekam deshalb kein Fördergeld. Zudem gab es 35 000 Euro für Sachmittel.
Auch Trainingsplaner im Angebot
Die letzten Monate konnten sie so an einem Trainingsplaner arbeiten. In diesem haben sie Trainingseinheiten mit 800 verschiedenen Übungen zusammengestellt. „In unserer Datenbank haben wir 180 000 Daten“, berichtet Prochiner. Noch kann beides kostenlos getestet werden, vom Ende des Jahres an sollen die Planer zusammen 9,99 Euro im Monat für jeden Trainer kosten.
2024 kommt ein Taktikplaner
In den letzten Monaten haben die Sportsfreunde – einer ist ausgewiesener IT-Experte – auch an einem Taktikplaner für Spiele gearbeitet. Dieser soll 2024 angeboten werden. Noch aber müssen die Vier ihr Angebot attraktiver machen. Statt auf der Website soll es auch auf dem Handy erscheinen.
Auf der Suche nach Investoren
„Dass eine App, mit der man Termine für Trainingsspiele vereinbaren kann, dies einfacher macht als Telefonate, kann ich mir vorstellen“, meint Heiner Baumeister vom Württembergischen Fußballverband. Noch ist das Start-up auf der Suche nach Investoren. „Unser Ziel ist es, in Vollzeit für Matchplaner zu arbeiten, wir rechnen damit, dass dies nächstes Jahr klappt“, so Prochiner.