Rauch und Flammen steigen aus Gebieten, die am späten 20. Oktober von einem israelischen Luftangriff in den südlichen Vororten von Beirut getroffen wurden. Foto: IMAGO/ABACAPRESS/IMAGO/Fayad Marc/ABACA

Bei seinen Angriffen auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben auch einen Bunker getroffen. Dort sollen Bargeld und Gold in zweistelliger Millionenhöhe gelagert worden sein.

Bei Angriffen auf die Finanzstruktur der Hisbollah im Libanon hat Israel nach eigenen Angaben auch einen Bunker getroffen, in dem Bargeld und Gold im Wert von dutzenden Millionen Dollar gelagert wurden.

„Eines unserer Hauptziele der vergangenen Nacht war ein unterirdischer Tresor mit Millionen von Dollar in Bargeld und Gold“, sagte am Montag der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. Das Geld sei „zur Finanzierung der Angriffe der Hisbollah auf Israel“ genutzt worden.

Laut Israel mindestens halbe Milliarde in Bunker gelagert

Hagari machte zunächst keine Angaben dazu, ob das gesamte Geld bei dem Angriff zerstört worden sei. Allerdings verwies er auf einen separaten Bunker unter dem Sahel-Krankenhaus in einem südlichen Beiruter Vorort, in dem ebenfalls Bargeld und Gold gelagert würden.

„Nach unseren Schätzungen lagert in diesem Bunker mindestens eine halbe Milliarde Dollar in Scheinen und Gold“, sagte Hagari. „Dieses Geld könnte und kann für den Wiederaufbau des Libanon verwendet werden“, betonte er. Ihm zufolge wurde dieser Bunker bislang nicht von der israelischen Armee ins Visier genommen.

Der Leiter des Krankenhauses, Fadi Alameh, wies die israelischen Vorwürfe gegenüber der Nachrichtenagentur AFP als „falsch“ zurück. Alameh, ein Abgeordneter der mit der Hisbollah verbündeten Amal-Partei, sagte, er sei bereit, dass die libanesische Armee „oder andere Beobachter“ das Krankenhaus überprüften, um die israelischen Angaben zu widerlegen.

Israel greift laut eigenen Angaben 300 Ziele in 24 Stunden an

Die israelische Armee hatte seit der Nacht zu Montag verstärkt das Finanzsystem der Hisbollah-Milz ins Visier genommen und dazu gehörende Büros aus der Luft angegriffen. Innerhalb von 24 Stunden wurden Armeeangaben zufolge rund 300 Ziele der Miliz angegriffen. Laut Armeechef Herzi Halevi wurden 30 Ziele von Al-Kard Al-Hassan getroffen, einer Finanzfirma, die mit der Hisbollah in Verbindung steht.

Nach Angaben des US-Finanzministeriums wird Al-Kard Al-Hassan von der Hisbollah als Deckmantel benutzt, um finanzielle Aktivitäten zu verschleiern und Zugang zum internationalen Finanzsystem zu erhalten.