Auch „Stuttgarts schönster Sport“ kann auf Hilfe der Stadt setzen. Foto: Baumann

Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart hat für Bundesligateams abseits des VfB in Zeiten von Corona eine Existenzhilfe in Aussicht gestellt – davon dürften vor allem der TVB und Allianz MTV profitieren.

Stuttgart - Das Geld liegt bereit, gewissermaßen auf Abruf. Am Mittwoch hat der Verwaltungsausschuss der Stadt Stuttgart eine Existenzhilfe für die Erstligisten der Stadt in Höhe von einer Million Euro abgesegnet. In erster Linie ist dabei an die Handballer des TVB Stuttgart sowie die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart gedacht, aber auch an Clubs wie die Scorpions (Football) oder Stuttgart Reds (Baseball).

Wer wie viel bekommt, ist noch offen. Daniela Klein, die zuständige Leiterin des Amts für Sport und Bewegung, erklärte: „Es gibt dazu keinen Verteilerschlüssel oder eine pauschale Unterstützung. Wichtig ist, dass sich die Vereien über Wasser halten können.“ Vor allem für den nicht unwahrscheinlichen Fall, dass die Sportarten zum geplanten Saisonstart im September zunächst weiter nicht vor vollen Hallen werden spielen können.

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„Wir haben der Stadt schon vor geraumer Zeit einmal eine Liste aufgestellt, welche Verluste uns in so einem Fall drohen“, sagt dazu Aurel Irion, der Geschäftsführer der Volleyballerinnen. Bei einem Schnitt von etwa 2000 Besuchern in der Scharrena und Eintrittspreisen von etwa 15 Euro kommt mal schnell auf 30 000 Euro – pro Spiel. Noch extremer stellt sich die Situation für die Handballer des TVB dar, die pro Saison sieben Heimspiele in der großen Porsche-Arena (6211 Plätze) austragen, um so ihren Etat abzudecken. Da fehlen pro Partie dann schnell mal 100 000 Euro. Und die Zuschauer tragen immerhin ein Viertel zum Etat bei.

„Der Anteil ist sogar noch höher, wenn ich die VIP-Karten dazurechne“, sagt Jürgen Schweikardt, Trainer und Geschäftsführer des TVB. Diese Tickets werden gemeinhin dem Budget der Sponsoren zugerechnet, die fast zwei Drittel des Etats stemmen. Doch wenn diese wichtige Klientel nicht in die Halle kann, drohen hier zusätzliche Ausfälle. Deshalb hofft Schweikardt, dass bis Saisonbeginn zumindest teilweise wieder Zuschauer kommen dürfen. Das hofft auch der Kollege Irion, der hochrechnet: Bei einer Kapazität von einem Drittel in derScharrenawären dann etwa 700 Besucher zugelassen, wenn er davon 150 VIP-Karten abzieht, bliebe noch Platz für gut 500 Dauerkartenbesitzer. Aktuell sind das aber Rechnungen mit vielen Unbekannten, weshalb Irion betont. „Wichtig ist schon mal die Tatsache, dass wir Hilfe erwarten können.“ So sieht es auch Schweikardt: „Die werden wir brauchen.“ In diese Punkt gibt es also schon eine Art Allianz der beiden Erstligisten.