Seit 2013 ist er FDP-Landeschef, inzwischen auch Staatssekretär im Verkehrsministerium. Nun verlässt Michael Theurer die Politik in Richtung Bundesbank. Wie geht es im Landesverband weiter?
Der FDP-Politiker Michael Theurer wechselt in den Vorstand der Bundesbank. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch seine Bestellung, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr. Damit wurden Medienberichte bestätigt. Es folgt noch eine Anhörung Theurers bei der Bundesbank.
Theurer ist aktuell Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium und Beauftragter für den Schienenverkehr. Er ist derzeit auch noch Landesvorsitzender der FDP Baden-Württemberg.
„Lebenstraum geht in Erfüllung“
Theurer sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Nominierung des Bundeskabinetts für den Vorstand der Bundesbank sei eine große Ehre, die ihn mit Demut erfülle. „Das ist für mich persönlich natürlich eine Zäsur, eine echte Veränderung. 40 Jahre Politik in Ehren- und Hauptamt werden ein Ende haben, das gebietet die Neutralität im Vorstand der Bundesbank.“ Zunächst seien allerdings noch weitere Verfahrensschritte nötig, die es abzuwarten gilt.
Der „Neckar-Chronik“ sagte Theurer zu seinem Wechsel: „Für mich als Volkswirt geht ein Lebenstraum in Erfüllung.“ Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) habe ihn im Frühjahr gefragt, ob er annehmen würde, wenn man ihm das Amt anbiete. Zeit seines Lebens habe er - auf kommunaler Ebene, im Land, als Europaabgeordneter und zuletzt im Bund - mit Finanzen, Haushalt und Währungen zu tun gehabt. Bei der FDP bleibe er Mitglied, all seine Ämter, ob als Landesvorsitzender oder im Bundespräsidium seiner Partei, werde er niederlegen.
Nachfolge an Spitze des FDP-Landesverbands noch unklar
Über Theurers Nachfolge als Bahnbeauftragter ist dem Vernehmen nach noch nicht entschieden worden. Auch wie es im Südwest-Landesverband nun weitergeht, ist noch unklar. Der Fraktionschef der Liberalen im Landtag, Hans-Ulrich Rülke, verwies auf die Anhörung Theurers bei der Bundesbank. Danach folge dann erneut ein Kabinettsbeschluss sowie die Ausfertigung der Ernennungsurkunde. „Insofern gibt es keinen neuen Sachstand und es bleibt dabei, dass ich mich erst nach Abschluss des Verfahrens zur Frage einer möglichen Nachfolge im Landesvorsitz äußern werde“, sagte Rülke, der von seiner Partei vor wenigen Tagen erneut auch zum Spitzenkandidaten für die nächste Landtagswahl im Frühjahr 2026 nominiert wurde.
Theurer führt die Südwest-Liberalen seit 2013. Im vergangenen Sommer war er mit 78 Prozent der Stimmen erneut im Amt bestätigt worden. Der Diplom-Volkswirt stammt aus Tübingen und war von 1995 bis 2009 Oberbürgermeister von Horb am Neckar. Von 2001 bis 2009 saß er zudem im baden-württembergischen Landtag, danach war er bis 2017 Abgeordneter im Europaparlament. Seit 2017 ist er Bundestagsabgeordneter.