„Les Misérables“ von Regisseur Ladj Ly ist als bester internationaler Film für den Oscar nominiert worden. Foto: AFP

„Les Misérables“ von Regisseur Ladj Ly ist als bester internationaler Film für den Oscar nominiert worden. Der Film erzählt von Frankreichs Banlieues als Brutstätten der Gewalt. Gewinnt er einen Oscar?

Paris - An dem kleinen Tisch im Café Kleber im schicken 16. Arrondissement von Paris geht es hitzig her. Der Verkehr rauscht über den Place du Trocadéro, Wortfetzen fliegen durch den Lärm. „Abbild der Gesellschaft – Laienschauspieler – überbewertet – Polizeigewalt“. Drei junge Männer liegen sich wegen eines Filmes in den Haaren, der in Frankreich gerade für Furore sorgt. Beim Filmfestival in Cannes erhielt „Les Misérables“ (Die Wütenden) von Ladj Ly den Preis der Jury. Nun ist der Streifen als bester internationaler Film für den Oscar nominiert. Für die drei Enthusiasten ist der Film wie ein Blick in eine fremde und ferne Welt – dabei liegt die Exotik sehr nahe. Der Vorortzug fährt in 50 Minuten nach Montfermeil, das ist der Ort, wo „Les Misérables“ gedreht wurde. Es ist eine der typischen Banlieues vor den Toren der Metropole, die von Banden beherrscht werden und wo die Gewalt regiert.