Mit der Betätigung des Alarms gab es den ersten „Einsatz“ im neuen Gebäude: Stephan Gehringer, Peter Germaschewski, Martin Funk, Tobias Herlein (von links). Foto: Tim Kirstein

Das sanierte und erweiterte Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Altbach ist eingeweiht. Künftig ist dort auch das DRK untergebracht.

Vor genau 50 Jahren habe das Feuerwehrmagazin in Altbach seinen Platz gefunden, erklärt Bürgermeister Martin Funk. Der Standort in der Hofstraße habe sich seitdem als ideal herausgestellt. Pünktlich zum „goldenen Jubiläum“ könne man nun die abgeschlossene Sanierung und Erweiterung des Gebäudes feiern.

„Eine lange Reise geht heute zu Ende“, sagt Architekt Peter Germaschewski. Bereits 2015 habe er sich mit seinem Team und dem ehemaligen Altbacher Bürgermeister Wolfgang Benignus zusammengesetzt, um eine mögliche Zukunft des Feuerwehrmagazins zu besprechen.

Der Zeit- und der Kostenplan sind eingehalten worden

Die 2019 erstellte Bedarfsplanung für die Gemeinde habe schließlich gezeigt, dass das alte Gebäude nicht mehr den modernen Voraussetzungen entsprach, erklärt Germaschewski. Im Juni 2020 entschied der Gemeinderat schließlich auf Grundlage einer Machbarkeitsstudie, das alte Magazin zu erneuern und zu erweitern.

Von einer „großen Lösung“ sei damals die Rede gewesen, erklärt Germaschewski. Denn die Gemeinderäte beschlossen, bei der Erweiterung so zu planen, dass auch der Altbacher Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes künftig im neuen Gebäude unterkommen würde. Dieser arbeitete zuvor über 60 Jahre lang vom Ausbildungsraum in der Alten Schule aus. Zwar sei es nicht einfach gewesen, den alten Ausbildungsraum zu räumen, jedoch habe man mit Freude angesehen, wie das neue Gebäude wachse, erklärt Stephan Gehringer, Vorsitzender des Ortsvereins.

Aufgrund rechtlicher Vorgaben sei der Baustart um etwa ein Jahr verzögert worden, sagt Germaschewski. Der Spatenstich erfolgte schließlich im April 2023. Die Kostenplanung für die Sanierung habe sich auf etwa 4,7 Millionen Euro belaufen, erklärt Bürgermeister Funk. Zwar sei die finale Kostenrechnung noch nicht aufgestellt, jedoch könne er sagen, dass sowohl die Zeit- als auch die Kostenplanung weitestgehend eingehalten wurden. Nach 74 Wochen reiner Bauzeit konnte das Gebäude nun offiziell eröffnet werden.

„Es waren 74 Wochen, die für uns als Feuerwehr durchaus herausfordernd waren“, sagt Feuerwehrkommandant Tobias Herlein. Während der Bauarbeiten ging der Betrieb im Gerätehaus so gut wie möglich weiter. Man habe von der Gemeinde Räumlichkeiten zur Auslagerung von Material gestellt bekommen, erklärt Herlein. Auch verstaubte Helme oder Bauschutt in Einsatzstiefeln seien während der Bauarbeiten keine Seltenheit gewesen, sagt er.

„In dieser Zeit sind wir 88 Einsätze aus dem Gebäude gefahren“, erklärt Herlein. Man habe sich aber auch bei den Arbeiten und Planungen eingebracht. „Vieles wurde auf unseren Wunsch geändert. Ich denke, wir sind zu einer guten Lösung gekommen“, sagt Herlein. Das Engagement der Feuerwehrkameraden während der Bauzeit sei für die Gemeinde sehr wertvoll, erklärt Bürgermeister Funk. Das Ergebnis werde wohl vor allem diejenigen beeindrucken, die noch das alte Gebäude kannten.

Im Katastrophenfall könnte der Krisenstab das Gerätehaus nutzen

Das Erdgeschoss mit der Fahrzeughalle und den Umkleiden diene künftig als Funktionszone, erklärt Germaschewski. Im neuen Obergeschoss gibt es nun Räume für Feuerwehr und den Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes. Außerdem hat letzterer hier auch zwei Garagenstellplätze. Die Nähe zur Feuerwehr sei für alle ein großer Vorteil, erklärt Stephan Gehringer. „Wir machen viel zusammen, oft gibt es Synergien“, sagt er. Auch für den Katastrophenschutz spielt das Gerätehaus künftig eine große Rolle. Könne das Rathaus beispielsweise aufgrund eines extremen Hochwassers nicht benutzt werden, werde der Krisenstab vom Gerätehaus aus agieren, erklärt der stellvertretende Feuerwehrkommandant Wilfried Schieche.

Am Samstagmittag konnte sich die Öffentlichkeit bei einem Tag der offenen Tür selbst ein Bild von den neuen Räumlichkeiten machen. „Das Gebäude steht nicht nur für seine Funktion, sondern auch für Gemeinschaft, Solidarität und Einsatzfreude in Altbach“, sagt Funk.