Am 8. Oktober 2022, dem Tag der Feuerwehr, fand auf dem Leonberger Marktplatz eine öffentliche Übung mit modernem Gerät statt. Foto: KS-Images.de / Karsten Schmalz

Filmclips zeigen die Aufgabenvielfalt der Leonberger Feuerwehr. OB Cohn wirbt für weiterhin gute finanzielle Unterstützung.

Nach zwei Jahren coronabedingtem Online-Format für die Hauptversammlung konnten die Leonberger Feuerwehrleute sich in diesem Jahr wieder persönlich treffen. Einiges aus der virtuellen Zeit hatte sich bewährt, und daraus wurde ein komplett neues, innovatives Konzept für das jährliche Treffen entwickelt, mit einem multimedialen Mix aus selbst gedrehten Videoclips und lockeren Talkrunden statt langatmiger Redebeiträge.

Los ging es mit einem musikalischen Auftakt der Schalmeien in der mit rund 200 Gästen gut gefüllten Gäublickhalle in Gebersheim. Neben den Feuerwehrleuten konnte Kommandant Wolfgang Zimmermann auch zahlreiche Vertreter des Gemeinderates und des Landtags begrüßen sowie die befreundeten Helfer von THW, DRK, DLRG sowie der Werksfeuerwehren von Bosch und Porsche.

Filmeinspielungen ersetzen langatmige Reden

Dann konnte die Show beginnen: Auf zwei großen Leinwänden startete nach einem kurzen Countdown der Jahresrückblick über die wichtigsten Einsätze der Feuerwehr mit einem ersten Kurzfilm. Auf lange Reden verzichteten die Feuerwehrleute komplett, stattdessen präsentierten Radiomoderatorin Hannah Krause und die Floriansjünger in kurzen Talkrunden die wichtigsten Feuerwehrthemen des Jahres. Zum Beispiel zum Thema Personal. Während der Coronazeit gab es keine Austritte, insgesamt 343 Mitglieder hat die Feuerwehr derzeit, das sind fünf mehr als im Vorjahr, damit ist die Feuerwehr gut aufgestellt. Ziel bleiben aber weiter die Mitgliedergewinnung und die Ausbildung. Die konnte während der Coronazeit nur virtuell stattfinden, erst seit 2022 sind wieder Praxisschulungen möglich, dennoch konnten alle Schulungen mittlerweile nachgeholt werden.

Das Format der Online-Theorieabende und das E-Learning-System sollen allerdings weitergeführt werden. „Aber die Motivation, direkt vor Ort mit den Gerätschaften zu arbeiten, ist sehr hoch“, berichtet Marcus Kucher, „und alle sind froh, dass sie auch die Kameradschaft nach den Einsätzen wieder gemeinsam genießen können, und freuen sich schon auf den anstehenden Pferdemarkt.“

Brandbekämpfung und Mithilfe bei Verkehrsunfällen im Mittelpunkt

Insgesamt war die Feuerwehr 2022 in 460 Einsätzen unterwegs, was eine Arbeitszeit von 6457 Stunden erforderlich machte. Neben der Brandbekämpfung steht dabei die Mithilfe bei Verkehrsunfällen im Mittelpunkt. In den Filmclips wird beispielsweise erklärt, wie ein Waldbrand verhindert werden konnte, wie ein Verletzter bei einem schweren Verkehrsunfall an der Anschlussstelle West mit hydraulischen Rettungsgeräten aus dem Auto befreit werden konnte oder wie ein brennendes Elektroauto in einem Autohaus gelöscht wurde. Hier war sicherheitshalber ein spezieller Abrollbehälter zur Kühlung brennender Elektrofahrzeuge vor Ort, der von der befreundeten Porsche-Werksfeuerwehr zur Verfügung gestellt worden war.

Gutes Gerät ist bei den Einsätzen sehr wichtig

Alle Filmclips wurden in der Feuerwache in Leonberg professionell aufgezeichnet. Ein Glücksfall für die Feuerwehr ist ein Fachmann aus den eigenen Reihen, Timo Becker, ein studierter Medieningenieur, der mit Freunden ehrenamtlich die Filme gedreht und die Filmmusik selbst komponiert hat – und der an diesem Abend für das neue multimediale Präsentationskonzept verantwortlich zeichnete. Die Filme zeigen nicht nur die unterschiedlichsten Einsätze der Feuerwehr, sondern machen deutlich, wie wichtig gutes Gerät für einen erfolgreichen Einsatz ist. Und so warb der Chef der Leonberger Feuerwehr, Oberbürgermeister Martin Georg Cohn, vor den anwesenden Gemeinderatsmitgliedern und Landtagsabgeordneten um eine weiterhin gute finanzielle Unterstützung für die Wehr. Aktuell hat die Feuerwehr einen sogenannten „Abrollbehälter Hygiene“ erhalten, der zum Schutz und zur Versorgung der Feuerwehrleute nach einem Einsatz unter anderem genutzt werden kann, um die Schutzkleidung zu wechseln und sich frisch zu machen, was vor allem nach Brandeinsätzen wichtig ist.

Stellvertretende Kommandanten gewählt

Auch Neuwahlen standen bei der Hauptversammlung an, da Stefan Rometsch, der bisherige 1. Stellvertretende Kommandant, sich aus dem aktiven Dienst zurückzieht. Gewählt wurde mit der Mehrheit der 151 Stimmberechtigten für die restliche Amtszeit von einem Jahr der bisherige 2. Stellvertretende Kommandant, Marcus Kucher. Zum neuen 2. Stellvertretenden Kommandanten wurde Andreas Schneider gewählt.