Auf dem Gelände der Feuerwehr Plattenhardt muss eine provisorische Garage errichtet werden. Grund: Das neue Löschfahrzeug ist zu groß und passt nicht in die Halle. Foto: Caroline Holowiecki

Die Feuerwehr in Plattenhardt bekommt ein neues Fahrzeug, das passt aber nicht ins Magazin. Ein Provisorium muss her. Dabei wird das Feuerwehrhaus sowieso in absehbarer Zeit erneuert.

Auf dem Gelände der Feuerwehr in Plattenhardt wird eine Interimsgarage gebaut, also eine Fahrzeug-Unterstellmöglichkeit auf Zeit. Der Technische Gemeinderatsausschuss hat dafür in seiner jüngsten Sitzung rund 250 000 Euro freigegeben. Parken soll in dem Provisorium das Fahrzeug, das im Januar für die Abteilung bestellt wurde, ein Löschgruppenfahrzeug LF 20. Das aktuelle Feuerwehrauto, Baujahr 1993, muss aufgrund seines Alters ersetzt werden. Allerdings ist das künftige Mobil größer und passt nicht in die jetzige Halle. Es ist etwa 30 Zentimeter zu hoch. Daher wird eine externe Unterbringungsmöglichkeit als Diebstahl-und Witterungsschutz benötigt.

Die Krux an dem Ganzen: Das Feuerwehrgebäude in Plattenhardt muss sowieso komplett erneuert werden. Gleiches gilt für das Haus in Harthausen. Das entsprechende Raumprogramm hat der Gemeinderat bereits vor etwas mehr als zwei Jahren beschlossen. Die Beschaffung des neuen Autos für Plattenhardt konnte allerdings nicht warten. „Eine Verschiebung der Beschaffung des Löschfahrzeugs der Abteilung Plattenhardt ist aufgrund des Fahrzeugalters, des technischen Zustandes und des dann voraussichtlich entfallenden Zuschusses (bis zu 92 000 Euro) nicht anzustreben“, hieß es bereits im Herbst 2020 in einer Gemeinderatsvorlage. Sprich: Um die provisorische Garage kommt man nicht herum. Diese Ansicht erneuerte der Erste Bürgermeister Falk-Udo Beck in der Sitzung des Technischen Ausschusses.

Stadtrat wähnt sich in Schilda

„Wer A sagt, muss auch B sagen“, betonte Catherine Kalarrytou (Grüne), andere Räte pflichteten ihr bei. Dass eine Zwischenlösung gebraucht werde, sei bereits bei der Bestellung des Autos bekannt gewesen. Walter Bauer (SPD) zeigte sich indes „alles andere als glücklich über die Vorlage“ und wähnte sich in Schilda. Ob man den Bau des neuen Feuerwehrhauses nicht beschleunigen könne, um sich das Geld fürs Provisorium zu sparen? „Eine Viertelmillion ist nicht nichts“, sagte er.

Bernd Lahr, der Leiter des des Amtes für Stadtplanung und Stadtentwicklung, machte die Hoffnung allerdings zunichte. „Ende 2024 wird dieses Gebäude nicht eingeweiht werden können“, sagte er, im Planungsprozess gebe es zu viele Faktoren, die man nicht beeinflussen könne. Das im Januar bestellte Löschgruppenfahrzeug wird allerdings nach derzeitigem Stand Anfang 2024 oder später geliefert. Die Interimshalle soll daher bis Ende 2023 erstellt werden.

Immerhin: Für die Viertelmillion Euro will die Verwaltung etwas Nachhaltiges anschaffen. „Wichtig ist, dass sie weiterverwendbar ist“, sagte Falk-Udo Beck über die Garage. Sie soll, wenn sie in Plattenhardt irgendwann nicht mehr gebraucht wird, anderswo zum Einsatz kommen. Und auch etliche Gemeinderäte betonten, dass das wichtig sei.