Die Polizei hätte das Verweilverbot am Marienplatz beibehalten. Der Sicherheitsdienst bleibt aber im Einsatz. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Nachts darf man sich fortan wieder am Marienplatz und am Feuersee aufhalten. Das hat die Stadt Stuttgart bestätigt. Die Polizei hätte es lieber anders gehabt.

Stuttgart - In der Nacht auf Sonntag gilt erstmals seit Ende Juni kein Verweilverbot am Marienplatz und am Feuersee mehr. Das hat die Stadtverwaltung unserer Zeitung bestätigt. Nun wird klar, dass Verwaltung und Polizeipräsidium hier nicht einer Meinung sind.

„Das Polizeipräsidium Stuttgart würde eine Verlängerung begrüßen“, sagt eine Polizeisprecherin am Freitagnachmittag. Auf die Frage, ob sich die Verweilverbote aus Sicht der Polizei bewährt hätten, antwortet sie: „Ja.“

„Ein starker Eingriff“

Ein Sprecher der Stadt hatte am Freitagvormittag erklärt, Verweilverbote seien „ein starker Eingriff und können nicht einfach beliebig verlängert werden“. Zuletzt war die Maßnahme bis 2. August verlängert worden, seither nicht mehr. Stadt und Polizei seien „im ständigen Austausch“, erklärte der Sprecher auf Nachfrage: „Die Lageeinschätzung der Polizei ist ein wichtiger Gradmesser für das städtische Handeln.“

In dem Fall hat sich die Polizei mit ihrer Einschätzung offensichtlich nicht durchgesetzt. Die Lage habe sich verbessert und die Gefahr von Partyexzessen sei geringer als noch im Juli, heißt es aus dem Rathaus. Der Sprecher der Stadt betonte aber, die Situation werde „weiter genau beobachtet“. Zudem bleibe der Sicherheitsdienst im Einsatz.