Ein nächtlicher Streit in Bad Cannstatt ist eskaliert. Foto: imago images/Gottfried Czepluch

Die Stuttgarter Polizei hat einen 29 Jahre alten Mann festgenommen. Er soll versucht haben, einen 19-Jährigen mit Schlägen und Stichen umzubringen. Die Tat hatte erst als vermeintlicher Fahrradunfall gegolten.

Es scheint ein klarer Fall zu sein, als am frühen Morgen des 8. Oktober ein junger Mann in Bad Cannstatt gefunden wird. Der 19-Jährige ist angetrunken und offenbar auf der Wilhelmsbrücke von seinem Fahrrad gefallen. „Er stürzte mit seinem Fahrrad alleinbeteiligt so unglücklich, dass er sich hierbei neben leichten Verletzungen im Gesicht auch eine schwere Beinverletzung zuzog“, heißt es damals im Polizeibericht. Der junge Mann kommt in ein Krankenhaus, das Fahrrad immerhin bleibt beim vermeintlichen Sturz unbeschädigt.

Doch dann folgt die Wende. Als der Schwerverletzt vernehmungsfähig ist, macht er eine überraschende Aussage. Es soll sich nicht um einen Sturz, sondern um einen tätlichen Angriff gehandelt haben, bei dem es der Täter womöglich sogar auf das Leben des Opfers abgesehen hatte.

Warum kam es zum Streit?

Jetzt gibt es einen Fahndungserfolg. Polizeibeamte haben am Donnerstag einen 29 Jahre alten Mann festgenommen, der im Verdacht steht, den 19-Jährigen mit Schlägen und Stichen schwer verletzt zu haben. Umfangreiche Ermittlungen der Kriminalpolizei hätten zu dem Tatverdächtigen geführt, so die Polizei. Dem 29-Jährigen werde vorgeworfen, am 8. Oktober an der Waiblinger Straße bei einem Streit seinen Kontrahenten schwer verletzt zu haben. Ob sich die beiden kannten, warum es zum Streit kam, ob es sich um einen Überfall gehandelt hat, womit zugestochen worden sein soll – solche Details verrät die Polizei noch nicht. „Diese Fragen sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen“, sagt ein Sprecher.

Der Tatverdächtige ist am Donnerstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart einem Richter vorgeführt worden. Der setzte einen bestehenden Haftbefehl in Vollzug und wies den Beschuldigten in eine Justizvollzugsanstalt ein.