Hat einen der „Großen Hugos“ des BDA erhalten – der Umbau eines halb abgebrannten Gebäudes in Aalen in einen Kulturtempel durch das Stuttgarter Büro A+R Architekten. Foto: Brigida González/BDA

Welche junge Architektinnen und Architekten werden ihre erste Auszeichnung erhalten und wie kann dauerhaft gutes Bauen gelingen? Das klärt der Architekturnovember in Stuttgart und im Land. Ein Überblick über die spannendsten Diskussionen und Preise.

Wie kann man auf Garagen Wohnraum schaffen? Was sind architektonische Herausforderungen beim Umbau alter Fabriken? Dies sind Fragen, die beim „Architekturnovember 2024“ sicher nicht abschließend beantwortet, aber ausgiebig diskutiert werden. Das jährlich stattfindende und vom Bund deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) in Baden-Württemberg veranstaltete Festival beschäftigt sich wenig überraschend mit dem omnipräsenten Thema Umbau, Weiternutzung, Umnutzung.

Unter dem Motto „Transform“ werden Projekte vorgestellt, bei denen eine Verwandlung und Wiederverwendung von Gebäuden, Orten und Strukturen architektonisch gelungen ist und im besten Fall außerdem das Stadtbild aufwertet und so einen Beitrag zu gelungener Stadtentwicklung beiträgt.

Preise für den Architekturnachwuchs

Der offizielle Auftakt findet am 4. November von 18 Uhr an in der Staatsgalerie Stuttgart statt. Da Herausforderungen wie der Umbau im Bestand auch die junge Generation von Architektinnen und Architekten beschäftigen wird, liegt es nahe, die Preisverleihung der Nachwuchsauszeichnung „Die* Jungen Hugos 2024“ auf den Termin zu legen. Die besten Entwürfe junger Architektinnen und Architekten zum Thema „Weiterverwenden“ der Hochschulen des Landes werden ausgezeichnet. Im BDA Wechselraum (Friedrichstraße 5) in Stuttgart findet bis zum 22. November eine Ausstellung zu den „Jungen Hugos“ statt.

Zudem wird am Montag der Architekt und Hochschulprofessor Markus Allmann aus der Perspektive seiner langjährigen Arbeits- und Lehrerfahrung einen Blick auf die vielschichtigen Aspekte der Transformation werfen und anschließend in einem Publikumsgespräch diskutieren.

Wie man das Um- und Neubauen mit möglichst wenig Energieaufwand schafft, darum geht es am 6. November um 19 Uhr an der Universität Stuttgart (K2, Keplerstraße 17), wenn Thomas Auer von Transsolar, der außerdem an der Technischen Universität München einen Lehrstuhl für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen innehat, einen Vortrag hält. Transsolar ist ein internationales Beratungsunternehmen, das sich auf klima- und energieoptimiertes Bauen spezialisiert hat und mit namhaften Architekturbüros zusammenarbeitet.

Beim BDA-Wechselgespräch am 11. November um 19 Uhr im Wechselraum (Friedrichstraße 5) geht es um die gesellschaftliche Verantwortung der Architektinnen und Architekten. Über ihre aktuellen Projekte berichten werden Daniel Haselsberger, (ArchAid, Liechtenstein), Dennis Herrmann, (ArtHelps, Stuttgart) sowie Kristina Ziadeh (studio*k, Berlin).

Hat einen der „Großen Hugos 2024“ gewonnen und wird im Wechselraum präsentiert: Die Fuchshofschule in Ludwigsburg, entworfen von dem Büro VON M. Foto: BDA/Zooey Braun

Vom 2. bis 20. Dezember ist in Bild und Text im Wechselraum zu sehen, welche Büros die alle drei Jahre vergebene Auszeichnung „Großer Hugo 2024“ gewonnen haben. Die Jury des Bundes deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) Baden-Württemberg hat acht Wohnhäuser und öffentliche Bauten aus Baden-Württemberg für den „Großen Hugo“ gekürt, von denen mehr als die Hälfte von Stuttgarter Architekturbüros geplant wurden.

In der Raumgalerie (Ludwigstraße 73) wird am 5. Dezember verkündet, wer den db-Wettbewerb „Respekt & Perspektive“ – Bauen im Bestand Preis 2024 gewonnen hat. Der Preis der db deutsche bauzeitung wird seit 2014 alle zwei Jahre vergeben und ist mit 10 000 Euro dotiert. Die Ausstellung zum Preis läuft bis zum 9. Januar 2025.

Eine Fahrt nach Karlsruhe lohnt sich am 13. November um 19 Uhr. Im Fritz-Haller-Hörsaal der KIT-Fakultät für Architektur(Englerstraße 7) stellt Stefan Marbach, Senior Partner beim Basler Architekturbüro Herzog & de Meuron, das Projekt „HORTUS“ in Basel vor.

„HORTUS“ ist ein Pionierprojekt im Sinne des kreislaufgerechten Bauens, beziehungsweise des Cradle-to-Cradle-Prinzips. Die Vorgabe von Senn, der Bauherrin, war ein radikal nachhaltiges Bürogebäude mit nachwachsenden und wiederverwertbaren Rohstoffen zu bauen. Die geplante Fertigstellung ist 2025.

Der Architekturnovember dehnt sich aus – bis zum 9. Januar finden im Land über 60 Ausstellungen, Vorträge und Diskussionen bis hin zu Aktionen und Buchpräsentationen im Land statt. Neu in diesem Jahr: Auch in der benachbarten Schweiz, in Kreuzlingen, sind Veranstaltungen geplant – sämtliche Termine sind auf der Homepage architekturnovember.de gelistet.

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