Erna Hinderer hat ihren 100. Geburtstag gefeiert. Foto: Anne Rheingans

Ihren 100. Geburtstag kann die Kornwestheimerin so feiern, wie sie es mag: zu Hause im Kreise ihrer Familie. Sie blickt auf ein erfülltes Leben zurück.

Die Laune von Erna Hinderer war am Dienstag ausgesprochen gut. Ihren 100. Geburtstag konnte die Kornwestheimerin so feiern, wie sie es mag: zu Hause im Kreise ihrer Familie.

Aufgewachsen ist Erna Hinderer in Ludwigsburg. Die Liebe hat sie jedoch in die Nachbarstadt geführt. Seit ihrer Heirat 1947 wohnt die Seniorin in der Lammstraße in Kornwestheim, wo sie mit ihrem Mann eine Bäckerei betrieb. „Ich habe eine Weile gebraucht, um mich einzuleben“, erinnert sie sich. Mittlerweile fühlt sie sich aber in Kornwestheim schon lange heimisch.

Viel Arbeit in den Nachkriegsjahren

Vor allem in den ersten Jahren war die Arbeit in der Bäckerei anstrengend. Viel Handarbeit wurde ihr und den übrigen Familienmitgliedern abverlangt. „Nach dem Krieg gab es keine Maschinen“, erzählt sie. Daran änderte sich auch bis zur Mitte der 1950er-Jahre nichts. Heutzutage hätten es die Bäckereien allerdings auch nicht leicht, meint die Jubilarin und verweist etwa auf die starke Konkurrenz durch billiges Brot aus den Supermärkten. Das Geschäft in der Lammstraße bestand noch bis zum Jahr 1972. Dann gab die Familie die Bäckerei auf. Mit Ende 40 orientierte sich Erna Hinderer also noch einmal um und ergatterte einen Bürojob.

Im Alter neue Freunde gefunden

Neben ihrer Arbeit kümmerte sich die Kornwestheimerin um ihre zwei Töchter. Schon 18 Jahre ist sie verwitwet. Mit Tochter Cornelia und deren Familie lebt Erna Hinderer aber nach wie vor unter einem Dach. Die Gesellschaft ihrer Liebsten genießt die vierfache Großmutter und zweifache Urgroßmutter sehr. Mehrmals in der Woche nimmt sie außerdem die Tagespflege in Anspruch. „Ich bin froh, dass ich dadurch neue Freunde gefunden habe“, sagt sie.

Die Augen funktionieren nicht mehr so gut wie früher. Deshalb nimmt sich Erna Hinderer mittlerweile eine Lupe zur Hilfe, wenn sie Lokalnachrichten und Sportberichte lesen möchte. Ihre Zeit vertreibt sich die Seniorin außerdem gerne mit Spielen und Sodoku-Rätseln. Auch das Singen und die Musik bereiten ihr viel Freude. Noch vor nicht allzu langer Zeit saß sie mit Begeisterung am Klavier.

Zum Geburtstag gratulierte der Jubilarin aber nicht nur die Familie. Auch Oberbürgermeisterin Ursula Keck überbrachte Glückwünsche und Präsente im Namen der Stadt.